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Skandal um Anwältin im "Teufel von Avignon"-Prozess: Entschuldigung nach umstrittenem Video

Gisèle P. wurde mehr als 200 Mal betäubt und vergewaltigt - 92 Mal davon von ihrem Mann Dominique P. (re.).
Gisèle P. wurde mehr als 200 Mal betäubt und vergewaltigt - 92 Mal davon von ihrem Mann Dominique P. (re.). ©AFP
Im Zuge des Prozesses gegen den "Teufel von Avignon" sorgt ein Video der Verteidigerin Nadia El Bouroumi für Kontroversen.
Schockierende Details
Mann ließ betäubte Ehefrau vergewaltigen

Nadia El Bouroumi vertritt im Fall des "Teufel von Avignon" zwei Mit-Angeklagte. Auf Instagram postete die Juristin jetzt ein Video, das für Aufsehen sorgt. Sie tanzt zum "Wham!"-Hit "Wake Me Up Before You Go Go" - auf deutsch: "Weck' mich auf, bevor du gehst".

Netz läuft Sturm

Die öffentliche Reaktion war heftig. Lokale Medien und Social-Media-Nutzer zogen Parallelen zwischen El Bouroumis Verhalten vor Gericht, wo sie das Opfer angegriffen hatte, und dem fragwürdigen Inhalt ihres Videos. Der Vorwurf: Sie nutze ihre Plattform, um das Opfer weiter zu demütigen.

Angesichts der starken Kritik postete El Bouroumi eine Entschuldigung auf Instagram. Sie beteuerte, das Video sei falsch interpretiert worden und sie habe nicht die Absicht gehabt, sich über das Opfer lustig zu machen. Zusätzlich beklagte die Anwältin, sie und ihre Familie seien Ziel von Drohungen und Belästigungen geworden

"Der Teufel von Avignon"

Dominique P., bekannt als der "Teufel von Avignon", gestand vor Gericht, seine Frau systematisch betäubt und von sich und anderen wiederholt vergewaltigen lassen zu haben. Über 200 Missbrauchsfälle wurden dokumentiert, darunter 92 durch Pélicot selbst. Das Video-Material, das die Taten festhält, führte zur Identifikation und Anklage von 50 Tätern.

Die Mitangeklagten, die El Bouroumi vertritt, sehen sich mit möglichen langjährigen Haftstrafen konfrontiert. Der Haupttäter hat seine Taten gestanden, während die juristische Aufarbeitung des umfangreichen Missbrauchsfalls weiter andauert.

(VOL.AT)

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