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Situation in Nahost eskaliert weiter

Israelis gegen Palästinenser - ein endloser Kreislauf. Die Situation in Nahost hat dieses Wochenende einen neuen Höhepunkt an Toten und Anschlägen gebracht.

Nach dem palästinensischen Selbstmordattentat von Samstagabend sind Sonntag früh mindestens sieben Israelis bei einem Feuerüberfall in der Nähe der jüdischen Siedlung Ofra im Westjordanland getötet worden. Wie israelische Medien berichteten, wurden zahlreiche Menschen verletzt.

Zuvor hatten in der Nacht auf Sonntag israelische Apache-Hubschrauber Raketen auf das militärische Hauptquartier der Palästinenser in Bethlehem im Westjordanland abgefeuert. Wie Augenzeugen berichteten, wurde niemand verletzt, weil das beschossene Gebäude vorher vorsorglich geräumt worden war. Auf ein Ziel in der Nähe, möglicherweise ein Waffendepot, wurden den Angaben zufolge weitere sieben Raketen abgeschossen.

Ein israelischer Armeesprecher sagte, bei dem Angriff in Bethlehem seien ein Regierungsgebäude und eine Waffenfabrik getroffen worden. Der Angriff sei die Vergeltung für einen Selbstmordanschlag, bei dem ein Palästinenser am Samstagabend in Jerusalem neun Menschen mit in den Tod gerissen und mehrere Dutzend Menschen verletzt hatte. Zu dem Anschlag bekannten sich die „Brigaden der El-Aksa-Märtyrer“, der bewaffnete Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat. Sonntag Früh wollte das israelische Kabinett über die Lage beraten.

Die israelische Armee ist indessen nach eigenen Angaben am Sonntag Früh aus dem Flüchtlingslager Balata bei Nablus abgezogen. In einer Erklärung des Militärs hieß es, eine erste Operationsphase sei damit abgeschlossen. Zuvor hatte die Armee mitgeteilt, sie habe in dem Lager eine Werkstatt zur Herstellung für Kassam-Kurzstreckenraketen entdeckt. Die israelische Armee war am Donnerstag trotz internationaler Proteste in die Flüchtlingslager Balata und Dschenin nahe Nablus im Westjordanland eingerückt.

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