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Sinéad O’Connor begeisterte im Wiener Konzerthaus

Die irische Sängerin lieferte ein gelungenes Konzert in Wien.
Die irische Sängerin lieferte ein gelungenes Konzert in Wien. ©APA
Die irische Folk-Sängerin Sinead O'Connor gastierte am Sonntag im gut gefüllten Großen Saal des Wiener Konzerthauses vor einem stehend applaudierenden Publikum. Die Begeisterung war mehr als verdient. Auf große Hits wie "Nothing Compares 2 U" wurde nicht vergessen.
Sinéad O’Connor im Wiener Konzerthaus

O’Connor, die 1987 mit 21 Jahren ihr Debüt “The Lion And The Cobra” vorlegte, gelang drei Jahre später ein Welthit mit einem Cover des Prince-Songs “Nothing Compares 2 U”. Es sollte ihr einziger Charterfolg bleiben.

Ein Hitfeuerwerk war für das Wien-Konzert also nicht zu erwarten, was dem Auftritt aber nicht schadete. Zwar war die Sängerin bei der Interaktion mit dem Publikum sehr zurückhaltend, dafür bewies sie, dass sie stimmlich immer noch eine Ausnahmeerscheinung ist.

Ein gutes Drittel des Abends machten Songs aus ihrem neuen Album, dem 2012 erschienenen “How About I Be Me (And You Be You)?”, aus. Das neunte Werk der Irin war ein eher unerwartetes künstlerisches Lebenszeichen.

Stimme überzeugte im Konzerthaus

Ihr Beginn machte nach drei Songs klar, dass es kein besinnlicher Balladenabend werden würde, auch wenn Sinéad O’Connor zweimal auf ihre musikalische Begleitung verzichtete und nur ihr beeindruckendes Stimmorgan wirken ließ. Ansonsten bildeten Midtempo-Songs die Mehrheit und diese wurden von ihrer fünfköpfigen Band solide und zum Teil mit harter Gitarrenarbeit eingespielt.

Mittelpunkt war ohnehin O’Connor selbst, beziehungsweise ihre Stimme. Diese wurde scheinbar auch in den Jahren ihres Nischendaseins weiter geschult. Mit sehr viel Soul interpretierte die Sängerin neues und altes Material. Mit reichlich Vorab-Applaus begrüßt wurden die bekannteren Stücke wie “The Emperor’s New Clothes”, “Jackie” und “Fire On Babylon” – aber auch die neuen Songs hielten mit.

Viel Gerede um Sinéad O’Connor

Der Wien-Gig der “Crazy Baldhead Tour” konnte so auch als lange vermisstes Lebenszeichen der Irin verstanden werden. Mediales Interesse an O’Connor gab es zuletzt nicht unbedingt aufgrund ihrer künstlerischen Leistung. Man las eher von ihrer vierten Ehe im Jahr 2011, die nur 17 Tage halten sollte, oder ihrer Kritik an der katholischen Kirche. Ebenso machte die Musikerin ihre psychischen Probleme publik, da sie Anfang 2012 ihre Tour aufgrund dieser verschieben musste.

Eigentlich wollte O’Connor ja vor einem Jahrzehnt dem Musik-Biz Lebewohl sagen. Unter anderem auch, weil ihr die Berühmtheit zu schaffen machte. Doch die Sängerin, die ihre erste Gitarre als Teenager von einer Nonne geschenkt bekam, änderte ihre Meinung und überraschte mit dem Album “How About I Be Me” – in Wien bewies sie am Sonntag allemal, dass sie als Musikerin noch zu beigestern weiß.

(APA/Red.)

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