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Sind die Seilbahnen in Vorarlberg sicher?

VOL.at sprach mit Herbert Kaufmann, Geschäftsführer der Karrenseilbahn, und Thomas Kinz, Vorstand der Pfänderbahn, über die Sicherheit der Seilbahnen und ob Fälle wie in Engelberg (Schweiz) und Schwangau (Deutschland) bei uns auch passieren könnten.
Alle Skilifte und Seilbahnen in Vorarlberg
Bergung unter drei Stunden möglich
Sicherheit ist gewährleistet
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Gondel- Panne in der Schweiz
Sind die Seilbahnen sicher genug?

Nachdem Seilbahnunfall nahe Schloss Neuschwanstein vergangenen Samstag, bei dem die Gondelinsassen die ganze Nacht auf ihre Rettung warten mussten, und der Gondel-Panne der Luftseilbahn Trübsee am Montag, die von einem Fahrgast ausgelöst wurde, stellt man sich die Frage, wie sicher unsere Seilbahnen in Vorarlberg sind.

„Es ist unvorstellbar, dass so was bei uns passieren könnte. Eine Bergung der Gäste aus einer Gondel würde auf jeden Fall unter 3 Stunden vonstattengehen,“ so Kinz zum Seilbahn-Unfall bei Schwangau vergangenen Samstag.

Für Kaufmann von der Karrenseilbahn ist der Fall situationsabhängig. „Sie hätten zwar mit Handantrieb weiterfahren können, allerdings war der Gleitschirm verwickelt und so konnte das Seil nicht seinen gewohnten Umlauf nehmen.“ Doch zur allgemeinen Sicherheit der Seilbahnen in Vorarlberg und der Karrenbahn gibt sich Kaufmann überzeugt: „Die Sicherheit ist natürlich gewährleistet. Es gibt klare Vorgaben vom Bundesministerium wer was zu tun hat und welche Ausbildungen dafür notwendig sind. Auch intern legen wir starken Wert auf ständige Schulungen und Übungen.“

Korrektes Verhalten in beiden Fällen

Für Ekkehard Assmann von der Doppelmayr Seilbahnen GmbH in Wolfurt ist eindeutig klar, dass in Engelberg wie auch in Schwangau richtig und absolut korrekt gehandelt wurde. „Da sich beim Seilbahn-Unfall in Schwangau die Seile des Gleitschirms gleich um das Trag- und Zugseil wie auch um das Umlaufseil der Bahn wickelten und es beim ersten Versuch den Gleitschirm zu entfernen zu Schwingungen kam und der Gleitschirm sich gleich noch fünfzehn Mal um die Seile der Bahn wickelte, war es auch wetterbedingt unmöglich die Personen sofort zu bergen. Per Abseilen in die Felswand ging es schon gar nicht.“

“Absolute Ausnahmesituation”

Weiter meint Assmann, dass ein derartiger Fall noch nie vorkam und deshalb auch nicht anzunehmen war. „Das war eine absolute Ausnahmesituation und nicht anders lösbar. In Vorarlberg könnte man so eine Situation auch nicht anders lösen,“ ist Assmann überzeugt und weist darauf hin, dass in den Fällen Schwangau und Engelberg keine Personen verletzt wurden.

Im Fall der Notbremsung in Engelberg weiß Assmann zudem zu berichten, dass ein Insasse die Tragseilbremse aktivierte und zudem den notwendigen Hebel dazu sogar abgerissen hat. „Das ist zwar sekundär zu betrachten, denn das eigentliche Problem war, dass sich die Hydraulikbremse nicht mehr öffnen bzw. lüften ließ, weil Luft in das System gelangt war.“ Hier musste man, wie es auch bei Autos üblich ist, das System entlüften,“ erklärt Assman und betont, dass das Procedere der Entlüftung viel Zeit in Anspruch nimmt. „Es war deshalb absolut richtig die Personen aus der Gondel zu bergen um sie nicht noch länger dort ausharren zu lassen,“ ist Assmann überzeugt. VOL.at

Bergung aus Seilbahnen unter drei Stunden möglich

Die Sicherheit ist gewährleistet

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