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Simbabwe: Oppositionelle gefoltert

Die simbabwesische Polizei hat eine Reihe von verletzten Oppositionsanhängern am Dienstagabend in die Obhut ihrer Anwälte entlassen. Sie sollen am Mittwoch erneut vor Gericht vorgeführt werden.

Rund ein Dutzend von ihnen befand sich am Dienstag noch im Krankenhaus, darunter Oppositionsführer Morgan Tsvangirai, der nach schweren Misshandlungen in Polizeihaft auf der Intensivstation behandelt wird.

Ein Gericht hatte die medizinische Untersuchung und Versorgung des Oppositionschefs und der 50 weiteren festgenommenen Aktivisten angeordnet. Tsvangirai war zu Mittag gesundheitlich schwer gezeichnet mit Prellungen am ganzen Körper, einem geschwollenen Auge, zersprungenen Lippen sowie einer Wunde am Kopf, die mit etwa zehn Stichen genäht worden war, vor Gericht erschienen. Seine Anwälte hatten die von der Polizei bis dahin verweigerte Anhörung juristisch durchgesetzt.

Unklar ist nach wie vor, was ihm vorgeworfen wird. Festgenommene müssen normalerweise nach 48 Stunden Haft freigelassen werden, sofern keine Anklage gegen sie verlesen wird. Auch die übrigen Oppositionellen wurden nach Angaben ihrer Anwältin bisher nicht formell beschuldigt.

Die Aktivisten waren am Sonntag festgenommen worden, nachdem Sicherheitskräfte ein als Gebetsveranstaltung deklariertes Oppositionstreffen unter Einsatz von Gewalt auflösten. Ein junger Mann kam bei dem Polizeieinsatz ums Leben. Tsvangirai, Chef der Bewegung für einen Demokratischen Wandel, und andere Oppositionelle wurden festgenommen und in Polizeigewahrsam misshandelt.

International wurde das Vorgehen der simbabwesischen Behörden scharf verurteilt. Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, forderte eine umfassende Untersuchung.

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