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Silvretta-Hochalpenstraße bleibt für Saison 2025 geschlossen

Murengefahr verhindert Öffnung der Silvretta-Hochalpenstraße in der Saison 2025.
Murengefahr verhindert Öffnung der Silvretta-Hochalpenstraße in der Saison 2025. ©APA/AFP
Die Silvretta-Hochalpenstraße bleibt in der Saison 2025 geschlossen. Grund dafür sind neue geologische Erkenntnisse, die laut illwerke vkw eine sichere Öffnung unmöglich machen.

Wie aus einer Presseaussendung der illwerke vkw am Mittwoch hervorgeht, lässt die aktuelle geologische Gefahrenlage keine Öffnung der Silvretta-Hochalpenstraße zu. Die hochalpine Verbindung bleibt daher in der gesamten Saison 2025 gesperrt. Modellrechnungen zeigen, dass selbst in bisher unauffälligen Bereichen Risiken durch Muren und Steinschlag bestehen.

Neue Erkenntnisse zur Sicherheitslage

Ursprünglich war geplant, die Passstraße noch im August wieder freizugeben. Nun zeigt sich, dass dies nicht möglich ist. "Die jüngsten Ereignisse haben uns veranlasst, auch bisher als stabil eingestufte Abschnitte erneut zu untersuchen", erklärte der Geologe DDr. Heiner Bertle.

Dabei seien potenziell gefährliche Bewegungen festgestellt worden. Die Entscheidung zur Sperrung fiel nach einem gemeinsamen Pressegespräch mit Vertretern der illwerke vkw, dem Büro für Technische Geologie GEOGNOS und politischen Verantwortungsträgern.

Schutzmaßnahmen reichten nicht aus

Seit Sommer 2024 wurden rund sieben Millionen Euro in umfangreiche Sicherungsarbeiten investiert: 80.000 Kubikmeter Dämme, Steinschlagschutznetze und eine teilweise Neutrassierung der Straße sollten die Strecke absichern.

Doch an anderen Stellen zeigen sich nun neue Instabilitäten – laut illwerke-Vorstand Gerd Wegeler eine nicht vertretbare Gefährdungslage. "Als Straßenerhalter bleibt uns keine andere Wahl. Die Sicherheit der Menschen steht an erster Stelle", betonte Wegeler.

Langfristkonzept in Ausarbeitung

Neben der touristischen Bedeutung ist die Silvretta-Hochalpenstraße auch für den Kraftwerksbetrieb der illwerke vkw eine zentrale Infrastruktur. Bis Jahresende soll ein langfristiges Sicherheitskonzept vorliegen, auf dessen Basis weitere Entscheidungen getroffen werden. Einige Abschnitte der Straße wären laut Unternehmen zwar wieder befahrbar – die Gesamtsituation lasse aber keine Teilöffnung zu.

Zugang über Vermuntbahn gesichert

Um dennoch eine Verbindung zur Bielerhöhe zu gewährleisten, wird die Vermuntbahn ab 9. August täglich in Betrieb sein. Die Seilbahn, die im Sommer normalerweise nicht fährt, soll gemeinsam mit einem Shuttleservice eine sichere Erreichbarkeit von der Vorarlberger Seite aus ermöglichen. Die Zufahrt über die Tiroler Seite der Passstraße bleibt weiterhin uneingeschränkt möglich.

(VOL.AT)

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