Besser als die Weltcupführende war am frühen Donnerstagabend vor schütterer Kulisse nur die Deutsche Katharina Althaus, die 2,2 Punkte vor ihr lag. Dritte wurde knapp hinter Pinkelnig die Norwegerin Anna Odine Ström, die eine klare Zwischenführung vor Althaus und Pinkelnig im Finale noch verspielte.
Für die 34-jährige Pinkelnig (96,5 m/100 m) ist es die erste WM-Einzelmedaille, nachdem sie in Team- und Mixed-Teambewerben 2019 zweimal an Silber beteiligt war. "Ich habe einen super Job gemacht, vor allem der zweite Durchgang war echt Hammer. Jetzt bin in ich Vizeweltmeisterin, das ist einfach Wahnsinn", betonte Pinkelnig, nachdem sie im Auslauf lauthals gejubelt hatte.
"Jubelschreie bis Vorarlberg"
Anschließend formulierte sie im ORF-Interview ihre eigene Schlagzeile: "Pinkelnigs Jubelschreie hallten von Planica bis Vorarlberg." Die in allen Normalschanzenbewerben der Saison neben fünf Siegen immer aufs Stockerl gesprungene Dornbirnerin sprach von einem absolut verdienten Podest. "Wir drei dominieren die Saison."
Weiter Medaillenchancen
Mit dem Auftakt-Silber von der Normalschanze soll es für Skispringerin Eva Pinkelnig bei der WM in Planica noch lange nicht getan sein. Die Vorarlbergerin greift am Wochenende in zwei Teambewerben nach weiteren Medaillen und danach folgt noch die Großschanze. Für ihre erstes Einzel-Edelmetall bei einem Großevent wurde die 34-Jährige im ÖSV-Quartier am Faaker See bei einem Empfang mit Lagerfeuer-Atmosphäre am Donnerstagabend gebührend gefeiert.
"Der Anfang ist gemacht, jetzt seid ihr dran", sagte sie an ihre Teamkolleginnen und -Kollegen um Kombinierer Johannes Lamparter gerichtet. Nach einigen ruhigen Minuten im Kreise ihrer Lieben mit ihrem Freund Philipp und der Familie versuchte sich die im Saisonverlauf 17 Mal am Weltcuppodest gestandene Dornbirnerin an einer Einordnung ihres Erfolges. "Obwohl viele von außen geglaubt haben, es ist einfach, eine Medaille zu holen, ist es das nicht. Es gibt eine Menge Mädchen, die sehr gut springen. Es war ein enger Kampf, ein harter Kampf, wir haben sehr guten Sport gezeigt", erläuterte die Weltcupspitzenreiterin.
Freudentränen
Im Lauf des Abends flossen auch Freudentränen, über das 2,2 Punkte hinter der Deutschen Katharina Althaus verpasste Gold verlor aber niemand ein Wort. "Ich bin glücklich und überwältigt, dass ich jetzt Vize-Weltmeisterin bin. Ich bin sehr glücklich mit der Medaille. Es war eine Menge Druck. Aber die Freude war dann größer als der Druck", so Pinkelnig.
Zur Belohnung gönnte sie sich am Freitag einen Ruhetag, ehe es am Abend zur Medaillenübergabe nach Kranjska Gora geht. Tags darauf steht der Frauen-Teambewerb auf dem Programm. "Am Samstag wird Team Österreich um die nächste Medaille springen", versprach Pinkelnig.
Cheftrainer: "Sehr stark"
Auch ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer zeigte sich hocherfreut. "Von Anfang November bis jetzt auf so einem Toplevel zu springen, und dann als Favoritin die Coolness zu haben, eine Medaille zu machen, das war schon sehr stark", sagte Rodlauer zur APA - Austria Presse Agentur. Von verlorenem Gold wollte er nichts wissen. "Es hat ja nicht irgendwer gewonnen, sondern Althaus, die nicht umsonst im Weltcup Zweite ist. Silber ist für uns wunderschön."
Österreichs weiterhin einzige Weltmeisterin bleibt somit Daniela Iraschko-Stolz (2011 in Oslo). Auch die bis dato letzte ÖSV-WM-Medaille ging mit Bronze vor vier Jahren in Seefeld auf das Konto von Iraschko-Stolz. Pinkelnig hat in Planica auf der Großschanze aber noch eine zweite Chance. Außerdem gilt sie mit ihren ÖSV-Teamkolleginnen auch im Nationenbewerb und im Mixed als Medaillenanwärterin. Dafür versprach sie vollen Angriff. "Genau solche Sprünge wie im zweiten Durchgang werde ich im Teambewerb wieder runterknallen, dass wir da noch weitere Medaillen machen."
(APA)
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