Am Samstag verwandelte sich die Sporthalle Reichenfeld in Feldkirch in das Zentrum des österreichischen Judos. Nach acht Jahren Pause – zuletzt 2017 in Hard – fanden die Staatsmeisterschaften wieder in Vorarlberg statt.
Zehn Athletinnen und Athleten aus dem Ländle gingen an den Start. Auch wenn die Topstars Laurin Böhler und Lubjana Piovesana fehlten, gab es mit Silber und Bronze Grund zur Freude.

Comeback mit Herz: Schuchter holt Silber
Die emotionalste Geschichte schrieb Anna-Lena Schuchter vom Leistungszentrum Vorarlberg. Nach zwei Kreuzbandrissen und langer Wettkampfpause kehrte die 24-Jährige in der Klasse bis 78 Kilogramm eindrucksvoll zurück. Mit zwei Vorrundensiegen gegen Rosalie Baumann (Jenbach) und Tina Heuhauser (Bischofshofen) stand sie im Finale und holte Silber.

"Ehrlich gesagt, habe ich meine Erwartungen übertroffen. Ich bin wirklich zufrieden", sagte Schuchter nach dem Halbfinale. "Ich trainiere derzeit nur einmal pro Woche, mir geht’s nicht mehr um Platzierungen, sondern um den Spaß." Vor Heimpublikum zu kämpfen, sei ein besonderes Erlebnis gewesen: "Meine Eltern, Freunde und Kinder aus dem Kindergarten waren da – das war einfach schön", ergänzte die Kindergartenpädagogin.
Im Finale reichte es nicht zum Sieg, doch der Vizemeistertitel fühlte sich an wie Gold. Vier Jahre zuvor hatte sie in Feldkirch schon die U23-Meisterschaften gewonnen, nun glänzte sie erneut, diesmal in Silber.

Bronze für Khangerei "Hanka" Batkhuyag
In der Königsklasse über 100 Kilogramm sorgte Khangerei "Hanka" Batkhuyag vom UJC Dornbirn für den zweiten Vorarlberger Podestplatz. Der 22-Jährige, gebürtiger Mongole und frisch eingebürgerter Österreicher, startete erstmals unter rot-weiß-roter Flagge. Nach souveränen Vorrundenkämpfen scheiterte er im Halbfinale am Titelverteidiger und dem späteren Sieger Stephan Hegyi.

"Ich war zu verhalten, habe mich zu wenig bewegt – aber auch Stephan ist schlagbar", analysierte Batkhuyag. Mit der Bronzemedaille feierte er dennoch einen starken Einstand: "Jetzt kann ich endlich für Österreich starten. Ich hoffe, dass ich beim Bundesheer einen Platz als Sportsoldat bekomme, um professionell trainieren zu können."
Verbandspräsident Lukas Fleisch lobt ihn: "Er ist ein großes Talent, trainiert extrem hart und setzt sich große Ziele. Auf ihn bauen wir in den nächsten Jahren."

Junge Talente mit Biss
Auch die übrigen Vorarlberger überzeugten mit Einsatz und Technik. David Böhler wurde in der Klasse bis 90 Kilogramm Siebter, Khadzhimurad Abdulagatov (bis 66 kg) und Leon Nussbaumer (bis 81 kg) jeweils Neunte, Sandro Hölzler (81 kg) Elfter. Bei den Frauen belegte die erst 16-jährige Johanna Kosel (57 kg) Rang neun, Andjela Iliskovic (63 kg) Rang acht, Pia Milz Rang zehn. Die U23-Meisterin Amina Abdulagatov landete in der Klasse bis 70 Kilogramm auf Platz fünf.

Feldkirch als perfekter Gastgeber
Mit rund 50 Helferinnen und Helfern sorgte Judo Vorarlberg für reibungslose Abläufe. Präsident Lukas Fleisch war zufrieden: "Wir haben erfahrene Organisatoren, setzen auf Teamwork. Der Zeitplan hat perfekt gehalten, und mit Silber und Bronze haben wir unsere Erwartungen erfüllt."
(VOL.AT)
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