Signa Holding verbuchte vor Insolvenzantrag massive Verluste

"Erhebliche Verfahrensverzögerungen" wegen Richterwechsel erwartet
Die Prüfung weiterer Haftungs- und Anfechtungsansprüche laufe nach wie vor. Bisher habe der Insolvenzverwalter Anfechtungsansprüche von mehr als 315 Mio. Euro gerichtlich eingefordert. Aufgrund eines Richterwechsels rechnet Stapf allerdings mit "erheblichen Verfahrensverzögerungen". Davon betroffen ist unter anderem das angestrengte Verfahren gegen den Ex-SPÖ-Kanzler und Ex-Signa-Prime-Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Gusenbauer wegen erhaltener Honorare in Höhe von knapp fünf Millionen Euro, für die "keine nachvollziehbare Leistungserbringung" erfolgt sei. Gusenbauer bestreitet die Vorwürfe. Am 18. September hätte Gusenbauer sich dazu am Handelsgericht äußern sollen, doch die Tagsatzung wurde aufgrund des Richterwechsels "auf unbestimmte Zeit vertagt", wie es im Bericht heißt.
Parallel dazu arbeite der Insolvenzverwalter weiterhin an der Verwertung der Beteiligungen, der Einbringung offener Forderungen und der geordneten Abwicklung der übrigen Unternehmensbereiche. Die Verwertung von René Benkos Privatjet, Büroausstattung, Jagdwaffen, Einrichtung der Villa Ansaldi und Markenrechte brachten insgesamt rund 10 Mio. Euro. Zudem wurden die strategischen Beteiligungen am US-Geschäft (inklusive Chrysler Building) und die Anteile an der "Kronen Zeitung" veräußert. Außergerichtlich konnten bisher 3,7 Mio. Euro eingebracht werden.
Auf Betreiben des Insolvenzverwalters seien bisher 25 Gesellschaften liquidiert und über weitere 23 Gesellschaften Insolvenzverfahren eingeleitet worden. Die weitere Abwicklung werde sich bis ins Jahr 2026 erstrecken.
Forderungen von über 8,3 Mrd. Euro gegenüber der Signa Holding
Bis 25. September 2025 wurden 449 Forderungen in Höhe von über 8,35 Mrd. Euro gegenüber der Signa Holding angemeldet. Davon hat der Insolvenzverwalter mehr als 2,75 Mrd. Euro anerkannt und gut 5,59 Mrd. Euro bestritten.
(APA)
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