Im dritten Quartal fiel der Umsatz des US-Schwergewichts um fünf Prozent auf 35,9 Mrd. Dollar (25,5 Mrd. Euro). Vor allem das Geschäft mit Energieanlagen schwächelte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank wegen einer milliardenschweren Belastung aus dem aufgegebenen japanischen Konsumentenkreditgeschäft sogar um 18 Prozent auf unterm Strich 2,1 Mrd. Dollar.
Nur vermehrte neue Aufträge lassen hoffen, dass es in absehbarer Zeit wieder aufwärtsgeht. Um sieben Prozent auf 19,4 Mrd. Dollar stiegen die Bestellungen. Seine Anleger konnte Immelt damit aber nicht beruhigen. Vorbörslich fiel die Aktie um fast drei Prozent. Siemens-Papiere dagegen stiegen um ein halbes Prozent. Denn die Münchener hatten jüngst durchblicken lassen, dass sie im abgelaufenen Vierteljahr – bei ihnen ist es das vierte Geschäftsquartal – gut abgeschnitten haben.
Vor allem das in der Krise eingebrochene Industriegeschäft etwa mit Lichttechnik oder der Automatisierung von Fabriken hat sich gefangen. Die Energieanlagen laufen ohnehin gut. Nur die Medizintechnik sorgt für Kopfschmerzen – eine milliardenschwere Abschreibung auf das mit viel Geld ausgebaute Diagnostikgeschäft belastet den Konzerngewinn.
Detaillierte Zahlen legt Siemens am 11. November vor. Doch vor seinen Spitzenmanagern verkündete Konzernchef Peter Löscher bereits stolz, dass das Unternehmen nun genauso profitabel sei wie der Erzrivale aus den USA. Denn das war bisher die Schwachstelle. “Wir sind auf Augenhöhe”, zitierte das “Handelsblatt” (Freitag-Ausgabe) Löscher aus einer internen Veranstaltung.
Der gebürtige Österreicher hatte vor drei Jahren die Führung des Konzerns übernommen, als dieser im Schmiergeldskandal zu versinken drohte. Er klärte die Verfehlungen der Vergangenheit auf, rechnete mit dem alten Management ab und baute Siemens zu einem schlagkräftigeren Unternehmen um. Dabei blieben allerdings auch Tausende Mitarbeiter auf der Strecke.
Doch der Erfolg gibt Löscher Recht. Das Unternehmen überstand die Wirtschaftskrise weitgehend schadlos, während GE vor allem durch seine Finanzsparte nach unten gerissen wurde, die sich wie so viele andere am US-Immobilienmarkt verspekulierte. Der US-Mischkonzern gehört zu den größten Financiers des Landes.
Wie gut es Siemens geht, zeigt der jüngst geschlossene Beschäftigungspakt. Die rund 128.000 deutschen Mitarbeiter müssen sich damit keine Sorgen mehr um ihre Stellen machen. Weltweit arbeiten rund 400.000 Menschen für die Münchener. An dieser Stelle hat Siemens den US-Rivalen schon lange überholt: Für GE arbeiten noch rund 300.000 Menschen.
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