Sieben Tote, rund 57 zum Teil Schwerverletzte und Millionenschaden bei 80 beteiligten Fahrzeugen – das ist die Bilanz von mehreren Massenkarambolagen Montag früh auf der Westautobahn zwischen Schörfling und Seewalchen in Oberösterreich. Die Korrektur der Zahl der Toten von zunächst acht auf sieben wurde von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck damit erklärt, dass die Leichen teilweise derart verstümmelt waren, dass ihre tatsächliche Zahl erst nach der Rekonstruktion der Körper festgestellt werden konnte.
Eine plötzlich auftretende Nebelwand war der Auslöser für die Katastrophe. Die Autolenker wurden davon völlig überrascht, ein Fahrzeug krachte ins andere. Dabei verbrannte bei Schörfling ein Pkw-Insasse, ein zweiter wurde tödlich verletzt. Ein weiterer Serienunfall ereignete sich – ebenfalls bei Nebel, der nur eine Sicht von kaum zwei Metern zuließ – auf der so genannten Agerbrücke. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben. Die Identität der Toten war vorerst noch nicht geklärt.
„Es sah aus wie auf einem Autofriedhof, überall schrottreife Fahrzeuge“, schilderte ein Augenzeuge die Situation. Und ein Einsatzleiter sagte: „Es herrschte das totale Chaos.“ Dabei hatten zahlreiche Autolenker noch Glück im Unglück, sie „flüchteten“ nach den Auffahrunfällen über die Leitplanken und blieben so bei den nachfolgenden Karambolagen unverletzt.
Auch die Bergungsarbeiten waren durch den bis gegen 11.00 Uhr anhaltenden dichten Nebel massiv behindert, die beiden eingesetzten Rettungshubschrauber konnten nicht an den Unfallstellen landen. Das Rote Kreuz war mit rund 100 Mann und mehr als 30 Rettungen im Einsatz. Vor Ort wurden die Unfallbeteiligten auch psychologisch betreut. Außerdem hat die Rot-Kreuz-Zentrale eine Hotline für besorgte Angehörige unter der Linzer Telefonnummer (0732) 7644-662 eingerichtet.
Schwierige Identifizierung
Die Identifizierung der acht Toten nach den Massenkarambolagen auf der A1, der Westautobahn, zwischen Schörfling und Seewalchen am Montag gestaltete sich schwierig. Am Nachmittag war erst ein Opfer aus dem Bezirk Gmunden namentlich bekannt.
Die Bergung der Toten aus den ineinander verkeilten Fahrzeugen – insgesamt rund 80 an drei großen und mehreren kleineren Unfallstellen – war sehr zeitaufwändig. Anschließend wurden die Opfer aufgebahrt und sollten nach Linz gebracht werden, wo eine Obduktion in den nächsten Tagen geplant war. An den Unfallstellen suchte die Gendarmerie nach Dokumenten, die die Identifizierung erleichtern sollten.
Die Sperre der Autobahn sollte noch am Montag aufgehoben werden.
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