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Sieben Tote Anschlägen in Islamabad

Universitäten im Blickpunkt der Terroristen
Universitäten im Blickpunkt der Terroristen ©APA (epa)
Bei einem Doppel-Anschlag auf eine Universität in Islamabad sind am Dienstag mindestens sieben Menschen getötet worden.
Bombenanschlag in Pakistan
Bombenanschläge in Islamabad fordern Tote

Die beiden Attentäter seien unter den Todesopfern, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung. 29 weitere Menschen seien verletzt worden. Die beiden Anschläge richteten sich gegen die Islamische Universität im Osten der pakistanischen Hauptstadt.

Kurz zuvor nahm bei ihrer Offensive gegen die Taliban in Süd-Waziristan die pakistanische Armee nach eigenen Angaben eine strategisch wichtige Stadt ein. Die Eroberung von Kotkai, der Heimatstadt des Taliban-Kommandanten Qari Hussain Mehsud, sei von zentraler Bedeutung für den weiteren Vorstoß auf die Islamisten-Hochburg Sararogha, erklärten Geheimdienstmitarbeiter am Dienstag. US-Verteidigungsminister Robert Gates begrüßte die Offensive, sagte aber, es sei zu früh, von einem Erfolg zu sprechen. Die USA hatten sich zuletzt unzufrieden über Pakistans Bemühungen geäußert, die Taliban auf seiner Seite der Grenze zu Afghanistan zu bekämpfen.

Seit Beginn der Offensive am Samstag seien 78 Extremisten und neun Soldaten getötet worden, teilte das Militär mit. Von unabhängiger Seite konnten die Zahlen zunächst nicht bestätigt werden. Ausländische Journalisten haben keinen Zugang zu der Region. Die Offensive gilt als Test für die pakistanische Regierung, der immer weiter eskalierenden Gewalt im Land Herr zu werden.

Bei der Einnahme von Kotkai wurden Geheimdienstangaben zufolge Waffen und Sprengstoff sichergestellt. Der aus Kotkai stammende führende Taliban-Kommandant Mehsud wird auch als “Mentor der Selbstmordattentäter” bezeichnet.

In Süd-Waziristan kämpfen etwa 28.000 Soldaten gegen schätzungsweise 10.000 Taliban. Das bergige und schwer zugängliche Grenzgebiet zu Afghanistan gilt als Zufluchtsort von Extremisten. Experten zufolge trifft die pakistanische Armee bisher auf weniger Widerstand als erwartet. Allerdings wird mit schweren Gefechten gerechnet, wenn der Vorstoß die bewaldeten Berggebiete erreicht.

Nach Beginn der Großoffensive der Armee in Süd-Waziristan hat das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) vor einer humanitären Krise in der Region gewarnt. “Im Moment sprechen wir noch nicht von einer Katastrophe, aber es gibt eine Notsituation, auf die wir reagieren müssen”, sagte die Sprecherin des UNHCR in Islamabad, Ariane Rummery, am Dienstag. Allein in der vergangenen Woche seien 32.000 neue Flüchtlinge registriert worden. Hinzu kämen die 80.000 Menschen, die Süd-Waziristan bereits seit Mai verlassen hätten.

Den Angaben zufolge sind die meisten Flüchtlinge bei Gastfamilien in den Nachbardistrikten Dera Ismail Khan und Tank untergebracht. Sie würden vom UNHCR und anderen Hilfsorganisationen mit Lebensmitteln, Decken und Sanitärartikeln versorgt. Auffanglager gebe es bisher nicht. Das UNHCR sei jedoch darauf vorbereitet, bei steigender Anzahl der Flüchtlinge in Kooperation mit den Behörden Lager einzurichten. Insgesamt sei man auf bis zu 250.000 Menschen vorbereitet. Derzeit könne jedoch niemand eine genaue Prognose abgeben, wie viele Menschen sich noch zur Flucht entschließen werden, sagte Rummery weiter

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