Als Sido irgendwann einmal das Märkische Viertel, kurz MV genannt, verlassen hatte, um zuerst ein Rap- und dann ein Popstar zu werden, hätte er sich wahrscheinlich nicht gedacht, dass er einmal mit 79 Technikern, 20 Kameramännern, einer hochkarätigen Band, 45 Mikrofonen, 300.000 Watt Energieleistung, 6 Sattelschleppern, 1.500 Dosen Red Bull und locker 8 Kilometer Kabel dorthin zurück kehren würde.
Wahrscheinlich hätte er auch nicht zu denken gewagt, dass ihm die Ehre zu Teil werden würde, eine MTV Unplugged Sendung aufnehmen zu dürfen, was schließlich bislang nur sechs deutsche Acts vor ihm machen durften. Diese Ehre zeigt auch eindrucksvoll die Bühnenkulisse, die aus einer typischen MV Hochhaussilhouette besteht. Davor gibts Spielplatz und Parkbank, auf der Sido seine Gäste begrüßt. Jägi ist übrigens auch dabei. Klar. Ist ja auch eine Parkbank.
Kurt Krömer kommt, der leider gar nicht singen, dafür aber ordentlich berlinern kann. Adel Tawil ist dabei, der nicht so krass berlinert, dafür aber wunderschön singen kann und mit dem Duett Der Himmel soll warten einen ganz heißen Single Kandidaten abgeliefert hat.
K.I.Z. kommen runter in den Hof und zeigen, wie man aus minimalistischen und notwendigen Bewegungen im Club, wie auf den Boden Spucken und Kippen austreten einen ganzen Tanz choreographieren kann. Doreen, seine Herzensdame, zeigt ihm nachhaltig die kalte Schulter und schließlich ist da auch noch Stephan Remmler, der mit dem Old School Hit DADADA ein wahres Highlight dieser CD abliefert. Und wenn wir hier von Oldschool reden, dann meinen wir richtigen Oldschool.
So oldschool und elegant wie die Performance des Gastgebers selbst. Das Beeindruckendste an dieser MTV Unplugged Session direkt aus dem Herzen des MV, das ist nämlich neben den hochkarätigen Gästen die unglaubliche Souveränität von Sido, mit der er durch diese Show führt.
Mit Leichtigkeit und Hingabe zelebriert er seine Songs, zeigt auf, dass Rappen eine große Kunstform ist und dass er diese Kunst aus dem Effeff beherrscht. 15 Jahre am Mic zahlen sich also aus und die zahlreichen Sessions in unbeheizten Kellern und Jugendclubs, die schlecht bezahlten Jams, der tägliche Kampf um Anerkennung und Ruhm machen dann doch Sinn im Nachhinein betrachtet.
Sido unplugged rappen zu hören macht einfach Spaß und das Ensemble, das ihn begleitet ist ein… wie sagt man heutzutage? … ein Traum.
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