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Sicherheitsvorkehrungen nach ETA-Attentat verschärft

Nach dem Sprengstoffanschlag auf Mallorca, bei dem zwei Polizeibeamte getötet wurden, hat die spanische Polizei die Sicherheitsvorkehrungen auf der Ferieninsel drastisch verschärft.
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Sicherheitsvorkehrungen verschärft
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Keine Stornowelle nach Terroranschlag auf Mallorca

Der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero forderte die Sicherheitskräfte auf, den Kampf gegen die Terroristen der ETA zu intensivieren und den Schutz der eigenen Beamten zu verstärken. Auf der Suche nach den Terroristen überprüfte die Polizei nach Medienberichten vom Freitag zahlreiche Fahrzeuge auf Mallorca und suchte nach einer Wohnung, in der die Attentäter möglicherweise Unterschlupf gefunden hatten.

Die spanischen Sicherheitskräfte hatten sich seit mehreren Tagen in höchster Alarmbereitschaft befunden. Die baskische Untergrundorganisation ETA feierte an diesem Freitag ihr 50-jähriges Bestehen. Zu diesem Jahrestag waren Terroranschläge in Spanien befürchtet worden.

Auf Mallorca hatten mutmaßliche ETA-Terroristen am Donnerstag im Ferienort Palmanova zwei Polizeibeamte bei einem Bombenanschlag getötet. Am Vortag waren in der nordspanischen Stadt Burgos bei der Explosion einer Autobombe vor einer Polizeikaserne 65 Menschen verletzt worden. “Die ETA muss wissen, dass wir Demokraten viel stärker sind und den Terror besiegen werden”, sagte Innenminister Alfredo Pérez-Rubalcaba.

Am heutigen Freitag findet in der Kathedrale von Palma de Mallorca eine Trauerfeier für die ermordeten Polizeibeamten der paramilitärischen Guardia Civil (Zivilgarde) statt. An dem Gottesdienst wollten unter anderem der spanische Kronprinz Felipe, der sozialistische Regierungschef Zapatero und der konservative Oppositionsführer Mariano Rajoy teilnehmen. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verurteilte den Terroranschlag auf die Beamten scharf. Sie versicherte Zapatero, dass Deutschland im Kampf gegen den Terrorismus Seite an Seite mit seinen spanischen Freunden stehe.

Bei der Fahndung nach den Attentätern hatten die Sicherheitskräfte Mallorca am Donnerstag vorübergehend von der Außenwelt abgeriegelt. Der Flughafen der Insel wurde für eine Stunde und 40 Minuten geschlossen, auch in den See- und Jachthäfen ging vorübergehend nichts mehr. Im europäischen Luftverkehr kam es zu massiven Verspätungen.

Nach Angaben der Regierung besteht kein Zweifel daran, dass die ETA hinter dem Attentat steckt. Wie der Präfekt auf den Balearen, Ramon Socías, mitteilte, hatten die Terroristen an einem Polizeifahrzeug eine Haftbombe angebracht und mit einer Fernzündung zur Explosion gebracht. Die beiden Beamten im Fahrzeug waren auf der Stelle tot. Der Präfekt bestritt Medienberichte, wonach bei der Explosion mehrere Passanten verletzt wurden. In der Nähe des Tatorts entdeckten die Ermittler später in einem parkenden Auto eine zweite Bombe. Sie machten den Sprengsatz mit einer “kontrollierten Sprengung” unschädlich. Dazu mussten mehrere Gebäude in der Umgebung geräumt werden.

Die ETA hatte in der Vergangenheit mehrere Anschläge auf Mallorca verübt, dabei aber bisher keinen Menschen getötet. Im Jahr 1995 war die Organisation auf der Insel mit dem Vorhaben gescheitert, den spanischen König Juan Carlos mit einem Präzisionsgewehr zu erschießen. Der Anschlag auf die Polizisten ereignete sich nur etwa acht Kilometer vom Marivent-Palast entfernt, in dem die königliche Familie traditionell ihre Sommerferien verbringt. Juan Carlos und Königin Sofía wurden am kommenden Samstag auf Mallorca erwartet.

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