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Sharon: Kaum rascher Frieden in Nahost

Israels Ministerpräsident Sharon hält nach eigenen Worten auch nach dem Gaza-Abzug eine schnelle Friedenslösung in Nahost für unrealistisch. Dies sehe auch US-Präsident Bush so.

Das sagte Sharon am Mittwoch nach einem Gespräch mit diesem vor Journalisten in New York.

Die USA wollten Fortschritte bei der Road Map, dem internationalen Friedensplan, aber sie hätten erkannt, dass es dafür gegenwärtig keine Chance gebe. Den Gaza-Streifen bezeichnete Sharon als Testfall, an dem die Palästinenser-Regierung beweisen könne, dass sie das Land, das sie für einen eigenen Staat haben wolle, auch kontrollieren könne.

Bush würdigte zuvor den Abzug Israels aus dem Gaza-Streifen. Er eröffne die Aussicht auf Frieden im Nahen Osten. „Ich weiß, es war hart, aber ich bewundere ihren Mut“, sagte er zu Sharon. Bush forderte die internationale Gemeinschaft zudem auf, den Palästinensern wirtschaftlich zu helfen.

Wiederbesetzungen geräumter jüdischer Siedlungen will Sharon indes nicht dulden. „Wer immer versucht einzudringen, wird entfernt“, sagte der Regierungschef am Rande des UNO-Gipfels in New York. Er reagierte damit auf die Besetzung der geräumten Siedlung Sanur im Westjordanland.

Etwa 50 jüdische Siedler drangen dort ein und verschanzten sich auf dem Dach einer alten britischen Festung. Bei den Besetzern handelt es sich nach Angaben eines Polizeisprechers zumeist um Jugendliche. Die Polizei habe sie aufgefordert, die Siedlung wieder zu verlassen. Sanur ist eine von vier Siedlungen im Norden des Westjordanlandes, die von Israel zusammen mit allen 21 Siedlungen im Gazastreifen aufgegeben wurden.

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