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Sexueller Missbrauchsverdacht: Verfahren eingestellt

Im Zusammenhang mit einem Wiener Callgirl-Ring ist ein Verfahren wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen gegen den US-Anwalt Ed Fagan eingestellt worden.

Der Jurist war von einem Verantwortlichen eines “Escort-Service” beschuldigt worden, er habe sich im April 2004 minderjährige Prostituierte in ein Nobelhotel vermitteln lassen, berichtete Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltsanwaltschaft Korneuburg am Mittwoch.

Fagan habe bestritten, “wissentlich sexuellen Kontakt mit minderjährigen Mädchen gehabt zu haben”, so Köhl. Die Erhebungen in der Causa hätten sich äußerst zeitaufwendig gestaltet, “weil unter anderem auch eine Zeugin in Litauen ausgeforscht und vernommen werden musste. Von den beiden in Frage kommenden jungen Frauen sagte letztlich eine aus, Fagan zwar zu kennen, schloss aber jeden sexuellen Kontakt zu ihm ausdrücklich aus. Die andere konnte Fagan auf einem ihr vorgelegten Foto nicht wiedererkennen”, berichtete Köhl.

Zudem habe jener Mann, der Fagan ursprünglich belastet habe, seine Angaben später abgeschwächt. “Aufgrund dieser Ermittlungsergebnisse hat die Staatsanwaltschaft Korneuburg dieser Tage das Verfahren gegen Ed Fagan eingestellt”, erläuterte Köhl.

Die Vorwürfe gegen Fagan standen im Zusammenhang mit einem Callgirl-Ring, der im Jahr 2004 teilweise noch minderjährige Prostituierte an teils prominente Kunden vermittelt haben soll. In der Causa wurde im Dezember 2006 der damals 49-jährige Chef des betreffenden Escort-Service zu vier Jahren Haft verurteilt. Das Urteil wegen Menschenhandel gegen den Mann ist mittlerweile rechtskräftig. Der Besitzer der Begleitagentur sei es auch gewesen, der Fagan zunächst beschuldigt habe.

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