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Sextourismus: Zwei Mio. Kinder betroffen

Mindestens zwei Millionen Kinder und Jugendliche sind Unicef-Schätzungen zufolge weltweit dazu gezwungen, ihren Lebensunterhalt mit Prostitution zu verdienen.

Das Geschäft mit Kindersex blühe vor allem an der Schwarzmeerküste in Rumänien und Bulgarien, so Astrid Winkler von der Kinderrechtsorganisation ECPAT. Auch von Sextouristen aus Österreich werden diese Regionen zunehmend frequentiert.

„Dort wo der Tourismus sehr rasch gewachsen ist und Länder nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen haben, hat sich das Sexbusiness stark entwickelt“, so Winkler. Kindersextourismus nehme jedoch weltweit zu. Verdeckte Bordells locken Kinder und Jugendliche mit scheinbar seriösen Jobs und zwingen Minderjährige dazu, ihren Körper zu verkaufen. Einnahmen Krimineller aus der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger seien mittlerweile höher als Gelder, die mit Drogenhandel lukriert werden, berichtete die ECPAT-Mitarbeiterin.

Viele Sextouristen aus Europa machen sich das steigende Angebot an Billigflügen zu Nutze. Berühmtberüchtigte Destinationen wie Thailand und die Philippinen werden wegen der dort verschärften strafrechtlichen Verfolgung jedoch zunehmend gemieden, so Winkler. Pädophile weichen laut ECPAT etwa nach Indonesien, Kambodscha, Burma und Vietnam aus. Immer mehr Kindersextouristen stammen aus Korea und China, so die Organisation. Thailand etwa verzeichne 260 prozentige Zuwächse bei „Kundschaft“ aus diesen Ländern.

Besonders gestiegen sei die Nachfrage nach Buben. Die Opfer werden zudem immer jünger. 90 Prozent der Gelegenheitstäter sei nicht bewusst, dass sie für Sex mit Minderjährigen im Ausland auch in Österreich strafrechtlich verfolgt werden können, so Winkler. In der Alpenrepublik gibt es geschätzte 4.500 Sextouristen, von denen 90 Prozent Männer sind.

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