Warum schreit dieses Mädchen meinen Namen so unglaublich laut? Warum heult und lacht sie zugleich? Warum zieht sie verzweifelt ihr T-Shirt hoch und zeigt mir ihre nackten Brüste, auf denen mein Name steht? Nur weil ich im Fernsehen zu sehen war? Diese Fragen schossen mir täglich, stündlich, ja beinahe jede Minute durch den Kopf, als ich am Höhepunkt meiner bisherigen Karriere als Popstar angelangt war. Und so viel Geheimnis sei am Anfang schon verraten: Ich wollte nie Popstar werden!” Mit diesen Worten eröffnetder ehemalige “Star Search”-Sieger Martin Kesici sein Aufdeckerbuch “Sex, Drugs & Castingshows” über die Wahrheit hinter Castingshows, das er gemeinsam mit “Popstars”-Kollege Markus Grimm verfasst hat.
“Zuschauer werden manipuliert!”
Es ist eine schonungslose Abrechnung mit dem Mythos “Star-Macher Castingshow”. Kein ungefährliches Unterfangen, wie sich herausstellt. “Wir haben bereits vor zwei Jahren mit dem Schreiben angefangen, aber es hat sich kein Verlag getraut, es herauszubringen”, verrät Grimm in einem Interview. Und Ex- “Star Search”-Gewinner Kesici fügt hinzu: “Fast alle Verlage sind irgendwie mit den Sendern verbandelt. Keiner will es sich mit denen verscherzen.”
Im Buch schreiben die beiden über wilde Sexpartys, Selbstmordgedanken und die Manipulationen seitens der TV-Sender. “Ich denke nicht, dass den Zuschauern klar ist, wie sie manipuliert werden. Die Leute, die dem Sender gefallen, werden ins rechte Licht gerückt, bekommen Homestorys. Statt die Musik sprechen zu lassen, zählt nur das Private”, sagt Grimm. Und Kesici, der im Buch offen zugibt, wegen Koksbesitzes zwei Jahre auf Bewährung bekommen zu haben, fügt hinzu: “Es war mir unangenehm genug, denen gegenüber zuzugeben, dass ich vorbestraft war. Kurz darauf rief mich ein Zeitungsreporter an und sagte, wenn ich das Viertelfinale gewinne, würden sie die ganze Wahrheit bringen. Ich solle mich besser äußern.”
Aus den Augen, aus dem Sinn
Manipulationen und Bauernopfer für die Quote? Laut Grimm und Kesici stehen diese Dinge im Castingshow-Biz an der Tagesordnung. Und vergessen sei man so schnell, wie man bekannt wurde. O-Ton Kesici: “Nach dem Sieg wird man schnell fallengelassen. Das Produkt ist dem Sender egal. Mit den Künstlern verdient er nichts mehr.” Markus Grimm weiß eine passende Anekdote dazu: “Zwei Wochen nach dem Finale habe ich den Juror Detlef D! Soost angerufen. Und er fragte nur: Markus wer?”
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(seitenblicke.at/Foto: RIVA VERLAG)
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