In der Vorwoche, als der Geldschrank von Mitarbeitern des serbischen Staatschefs Tomislav Nikolic aufgemacht wurde, wurden darin etwa 30 Kilo Goldbaren, gut 2.600 Goldmünzen, ferner 149 mit Brillanten und Diamanten bestückte Goldgegenstände, aber auch 13 Auszeichnungen der Familie der ehemaligen jugoslawischen Königsfamilie Karadjordjevic und anderes mehr vorgefunden. Auch Bargeld fehlte nicht: rund 26.000 Dollar und 36.000 DM, berichtete die Tageszeitung “Danas” am heutigen Dienstag.
Safe ist völlig vergessen worden
Eigentlich hatte Tito den Geldschrank selbst gar nicht benutzt. Nach seinem Tod im Jahre 1980 beschloss das damalige Staatspräsidium – laut der Tageszeitung irgendwann zwischen März und Juni 1992 – die in seiner Residenz vorgefundenen Wertgegenstände im Geldschrank aufzubewahren, der sich damals noch in der jugoslawischen Notenbank befand. Später habe man den Safe völlig vergessen, behauptet nun die Tageszeitung.
Langjähriges Erbschaftsverfahren
Der Geldschrank wurde auf Antrag eines Belgrader Gerichtes nun geöffnet, vor dem seit Jahren ein Erbschaftsverfahren läuft. Um die Erbschaft bemühen sich die 88-jährige Witwe Titos, Jovanka, sein Sohn Miso sowie mehrere Enkelkinder.
Teil der staatlichen Goldreserven im Safe
Laut “Danas” ist derzeit noch unklar, warum sich die Goldbarren, aber auch einige wertvolle Gegenstände überhaupt in der Residenz des einstigen Präsidenten befunden hätten. Man geht nämlich davon aus, dass es sich um einen Teil der Goldreserven des damaligen Staates handeln dürfte, die dem Präsidenten für einen eventuellen Notfall zur Verfügung standen.
Witwe lebte praktisch unter Hausarrest
Titos Witwe Jovanka wurde wenige Wochen nach seinem Tod im Mai 1980 unter ungeklärten Umständen aus der Präsidentschaftsresidenz in eine andere staatliche Villa übersiedelt. Wie sie erst vor wenigen Jahren schilderte, durfte sie nicht einmal persönliche Gegenstände mit sich nehmen. Bis vor wenigen Jahren lebte Jovanka Broz praktisch unter Hausarrest. Einen Personalausweis und Pass hatte sie erst nach dem Sturz des Regimes von Slobodan Milsoevic erhalten. Titos Jugoslawien war elf Jahre nach seinem Tod im blutigen Krieg zerfallen. Im Dezember 2011 hatte vor einem Belgrader Gericht das derzeitige Erbschaftsverfahren begonnen, nachdem im Jahr 2000 eine elf Jahre zuvor beschlossene Aufteilung des Nachlasses vom Verfassungsgericht des damaligen serbisch-montenegrinischen Staates außer Kraft gesetzt worden war. (APA)
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