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Serbien: Djindjic-Mord-Drahtzieher vor Gericht

Der mutmaßliche Drahtzieher des Mordes am serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic wird am Montag erstmals vor dem Sondergericht in Belgrad auftreten.

Der 39-jährige Milorad Lukovic Legija („Legionär“) wird laut seinem Anwalt erst dann entscheiden, ob er sich gleich zur Anklage äußern oder eine Vertagung des Prozesses wegen Einsicht in die Gerichtsakten verlangen werde.

Der Prozess wegen des Djindjic-Attentats hat am 22. Dezember vergangenen Jahres begonnen. Mehrere Zeugen haben die Hauptrolle von Lukovic bei der Vorbereitung und Durchführung des Mordes beteuert. Der frühere Oberst der JSO, einer Sondereinheit des serbischen Geheimdienstes, hat sich am 2. Mai in Belgrad freiwillig der Polizei gestellt.

Djindjic war am 12. März vergangenen Jahres vor seinem Amtssitz erschossen worden. Lukovic war seitdem auf der Flucht. Angehörige der JSO sollen unter dem Kommando von Lukovic zahlreiche Morde, Entführungen und Kriegsverbrechen unter dem in Den Haag deswegen angeklagten jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic verübt haben.

Daneben muss sich Lukovic im Verfahren um die Ermordung des früheren serbischen Präsidenten und Milosevic-Gegners Ivan Stambolic im Jahr 2000 als Hauptangeklagter verantworten. Er soll auch in den Attentatsversuch auf den heutigen Außenminister und damaligen Oppositionsführer Vuk Draskovic verwickelt sein, bei dem im Jahr 1999 vier seiner Begleiter den Tod fanden.

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