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Serbien: Attentatversuch auf Präsidenten

Auf den serbischen Präsidenten Boris Tadic ist Dienstagabend im Belgrader Stadtzentrum offenbar ein Anschlag versucht worden, Verletzte hat es allerdings nicht gegeben.

Wie aus dem Kabinett des Präsidenten mitgeteilt wurde, habe gegen 21.00 Uhr ein schwarzer Audi wiederholt versucht, den Dienstwagen Tadics in der „Knjaza Milosa“-Straße, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, zu rammen.

Belgrader Printmedien berichteten am Mittwoch, dass ein BMW-Fahrer aus dem Konvoi des Präsidenten auf den schwarzen Audi aufmerksam geworden sei, der den Dienstwagen Tadics verfolgt habe. Der Angreifer versuchte demnach, die Wagenkolonne zu durchschneiden und mit dem Fahrzeug von Tadic zusammenzustoßen. Der BMW-Fahrer habe jedoch rasch reagiert und eine Kollision mit dem Audi herbeigeführt, wodurch dies verhindert worden sei. Der Angreifer habe daraufhin die Flucht ergriffen.

Auf ähnliche Weise war im Februar des Vorjahres auch ein erster Attentatsversuch auf den später ermordeten serbischen Regierungschef Zoran Djindjic unternommen worden. Tadic wollte den gescheiterten Attentatsversuch auf ihn zunächst nicht kommentieren, zuerst wolle er den Polizeibericht zum Vorfall am Dienstagabend abwarten. Es sei nicht notwendig, die Situation zu dramatisieren, ernst sei sie allerdings schon, so Tadic.

Nach dem gescheiterten Anschlag haben Belgrader Medien an die Drohbriefe erinnert, die vor einigen Tagen gegen Tadic bei der serbischen Botschaft in Wien eingelangt waren. Darin hatte eine bisher unbekannte „Serbische patriotische Organisation“ (SPO) die Tötung von Tadic und des serbisch-montenegrinischen Außenministers Vuk Draskovic angekündigt, sollten sie Wien besuchen. Draskovics Partei, die serbische Erneuerungsbewegung hat die gleichen Initialen: SPO.

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