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Senioren besuchten Tabak & Jagd Sonderausstellung

Die Sonderausstellung zum Thema "Tabak & Jagd" fand großes Interesse bei den SeniorInnen
Die Sonderausstellung zum Thema "Tabak & Jagd" fand großes Interesse bei den SeniorInnen ©Helmut Köck
Fotos vom Seniorenbesuch der Sonderausstellung Tabak & Jagd

Frastanz. Freunde und Mitglieder des Seniorenbundes besuchten die Sonderausstellung Tabak & Jagd in der Vorarlberger Museumswelt. Eine letztmalige Besuchsmöglichkeit bei freiem Eintritt gibt es am 1. November von 10 – 15 Uhr.

Ausstellungsinitiator Alt-BM Harald Ludescher berichtete mit launigen und verständlichen Worten über die Geschichte des Tabakanbaues und der ehemaligen Textilfabrik Ganahl, in der das Museum beheimatet ist. Und so manche Anekdote, die Zeitzeugen überlieferten, entlockte den Besuchern ein Schmunzeln.
In den Vitrinen konnten dann die Senioren rund 150 Objekte und Bilder aus der tabakhistorischen Sammlung von “Austria Tabak” sowie aus Frastanzer Beständen bewundern. Besonders angetan waren sie von der liebevoll aufgebauten Waldlandschaft mit Jäger, Wilderer samt präparierten Tieren. Auch hier hatte Harald Ludescher beim riesigen Adler sowie beim “Wildererkasten” wieder die lebendige Geschichte parat.

“Tabacco di Frastanza”

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Frastanz eine bäuerlich ausgerichtete Gemeinde, aus der alljährlich Handwerksburschen auf Arbeitssuche ins benachbarte Ausland, vor allem in die Schweiz, nach Süddeutschland und ins Elsass aufbrachen. Wahrscheinlich waren es solche Saisonarbeiter, die am Ende des 17. Jahrhunderts die ersten Tabakpflanzen aus dem Elsass nach Frastanz brachten. Der Tabakanbau, der außer in den Nenzinger Nachbarparzellen Motten und Mariex sonst in keiner anderen Vorarlberger Gemeinde anzutreffen war, wurde bald schon zu einem wichtigen Erwerbszweig in Frastanz.

Die Frastner Bauern wehrten sich

Während noch 1811 im Dorf 290 Zentner Tabak geerntet wurden, setzte 1828 die Einführung des Tabakmonopols durch die österreichischen Behörden dem weiteren Anbau ein jähes Ende. Nur einmal noch, im Revolutionsjahr 1848, flackerte der Widerstand der Frastanzer Bauern gegen die Reglementierung von oben auf. Die Finanzer, die den Tabakanbau kontrollieren wollten, wurden von einer aufgebrachten Menge kurzerhand aus dem Dorf vertrieben. Die verstärkte Einquartierung von Militärtruppen in Frastanz war die staatliche Antwort auf die Unruhen. Damit endete die fast 200 jährige Geschichte des Tabakanbaues in Frastanz.

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