Zustimmung fand die Uraufführung des Werkes “The Waste Land” von Richard Dünser. “The Waste Land” komponierte Richard Dünser im Auftrag der Bregenzer Festspiele maßgeschneidert für die Wiener Symphoniker. Den großen Klangkörper forderte der Komponist mit seiner hervorragenden Instrumentationstechnik heraus. Gedichte von T.S. Eliot und Arthur Rimbaud dienten als Inspirationsquellen für metaphorisch gebildete, musikalische Gestalten. Wellenförmig entwickelten sich aus stehenden Klängen Tonballungen und Klangkonstellationen, die vielfältige Charaktere ausformten, vom instabilen Konglomerat bis zu gleißenden Klängen. Ein prägnanter thematischer Gedanke, der durch die einzelnen Stimmgruppen geführt wurde, wirkte Zusammenhang stiftend. Besonders im zweiten Teil arbeitete Richard Dünser mit transparent dargebotenen Klangschichten, die beziehungsreich in einen Trauermarsch übergeführt wurden. Das Werk trat aus der Stille mit Windgeräuschen in den Raum und verklang ebenso. Formal verfolgt “The Waste Land” eine spannende Entwicklungslinie, allerdings dämpfte der allzu gemäßigte harmonische Aufbau des Werkes, der zu einem guten Teil auf einer tonal erweiterten Basis beruht, die musikalische Aussagekraft.
Die Ballettsuite “Der holzgeschnitzte Prinz” von Béla Bartók steht sehr selten auf Konzertprogrammen. Jukka-Pekka Saraste und die Wiener Symphoniker interpretierten die Komposition konzentriert und brachten die reiche Natursymbolik im riesigen Orchesterapparat gut zum Ausdruck. Während die ersten Abschnitte nach einem fesselnden Beginn in der Dynamik und der Tempogestaltung eher blass wirkten, boten die Musiker allmählich ein abwechslungsreiches Spiel mit gut artikulierten Motivgruppen.
Die Interpretation der Ballettsuite Nr. 2 “Daphnis et Chloé” von Maurice Ravel ermöglichte reizvolle Stilvergleiche zwischen Bartók und Ravel. Aussagekräftig kehrte der klar agierende Dirigent Jukka-Pekka Saraste die orchestrale Substanz der Symphoniker zu Tage, so entfaltete sich eine schillernde Komposition mit tänzerischer Rhythmik und expressiver musikalischer Natursymbolik.
Die Mezzosopranistin Petra Lang interpretierte neun Lieder für Mezzosopran und Klavier von Jean Sibelius, die nachträglich orchestriert wurden. Teilweise agierten die Musiker zu dominant, so dass der Sängerin kaum dynamischer Spielraum geboten wurde. Die wesentlich auf die Melodielinie konzentrierten Lieder gestaltete Petra Lang mit flexiblem Ausdruck und kräftig warmen Timbre, herausragend erklangen “Der Frühling vergeht so schnell”, “Der erste Kuss” sowie “Schwarze Rosen”.
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