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Sektenbericht 2005 - Esoterik-Markt boomt

Wien - Der Trend zur Zersplitterung der "weltanschaulichen Szene" in kleinere Organisationen und das rege Interesse an Sekten halten in Österreich unvermindert an.

Wie aus dem von Familienministerin Kdolsky vorgelegten Jahresbericht 2005 der Bundesstelle für Sektenfragen hervorgeht, verzeichnete die Sektenstelle 1.789 Anfragen (2004: 2.603) von insgesamt 623 Personen zu 303 Gruppierungen (2004: 316).

Den Spitzenplatz im Anfragen-Ranking nimmt „Scientology“ ein. Dicht gefolgt von der neohinduistischen Guru-Bewegung „Sahaja Yoga“. Schon in den letzten Jahren rangierte „Scientology“ im Spitzenfeld, wobei nicht zuletzt das breite Medienecho der auf die Veröffentlichung des Buches „Scientology: Wahn und Wirklichkeit“ eines ehemaligen Scientologen den Bekanntheitsgrad der Organisation in Österreich weiter hochgehalten haben dürfte. Einen signifikanten Anstieg an Anfragen verzeichnete insbesondere aber der Themenkomplex Esoterik.

Problematisch seien in diesem Zusammenhang insbesondere Doppelqualifikationen. Gemeint sind hiermit Fälle, wo Personen über eine fachlich seriöse und anerkannte Ausbildung im psychosozialen oder medizinischen Bereich verfügen und sich daneben gleichzeitig für esoterisches Gedankengut und dazugehörige Praktiken engagieren. In dieser Art von Fällen sei beispielsweise für Betroffene eine Trennung zwischen den beiden Rollen kaum möglich. Das Problem sei, dass die Seriosität und Qualität im Grundberuf häufig auf den esoterischen Bereich übertragen werde.

Den Boom am Sektenmarkt veranschaulicht auch das rege Interesse am Beratungsangebot der Bundesstelle für Sektenfragen. In Österreich noch ein Randphänomen ist ist laut Bericht der so genannte Vampirismus, der neben der Praxis des Bluttrinkens vor allem auch die unverhohlene Verherrlichung von Gewaltakten mit einschließt.

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