Eine Traueranzeige in der Kleinen Zeitung sorgte am Samstag für Aufregung in den sozialen Netzwerken. Im Namen seiner “Kameraden aus den Siebzigerjahren” verfasste ein Hermann W. den Nachruf auf den im April verstorbenen Steirer – inklusive dem Dienstgrad der nationalsozialistischen Schutzstaffel und dem Hinweis, dass er Träger des Eisernen Kreuzes zweiter Klasse war. Am Ende schließt der mit einem Zitat des Biedermeier-Dichters Adalbert Stifter beginnenden Nachruf mit dem abgewandelten Wahlspruch der SS: “Seine Ehre hieß Treue! Niemand konnte ihm diese nehmen.”
Statt den üblichen Zeichen für Geburt und Tod werden die beiden Daten durch Runen markiert. Auch das Datum der Verabschiedung durch die Kameraden, ein Tag nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands, wie auch der Tenor der gesamten Anzeige weißt auf den Hintergrund des Kameradenkreises hin. Auf der Facebookseite des steirischen Mediums wird die Anzeigenschaltung heftig kritisiert. In den Kommentaren distanziert sich die Zeitung klar von dem Nachruf. Für die Schaltung der Inserate sei eine externe Firma verantwortlich. Man wolle künftig die Todesanzeigen vor dem Andruck aufmerksamer kontrollieren.
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