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Seilbahnpionier Artur Doppelmayr wird 85

Bregenz - Der Vorarlberger Seilbahnpionier Artur Doppelmayr wird am kommenden Sonntag, 16. September, 85 Jahre alt. Der Familienpatriarch machte das Unternehmen zu einem der größten Seilbahnhersteller der Welt.

Aus dem 1892 gegründeten Familienunternehmen machte Doppelmayr in seiner Berufslaufbahn einen der größten Seilbahnhersteller der Welt. Die Unternehmensgruppe hat heute weltweit Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in über 33 Ländern und hat bereits mehr als 13.700 Seilbahnsysteme für Kunden in über 78 Staaten realisiert.

Artur Doppelmayr wurde 1922 in Dornbirn geboren, maturierte 1941 an der Bundesoberrealschule in Dornbirn und nahm nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft 1945 das Wirtschaftsingenieurs-Studium an der Technischen Hochschule in Graz auf, das er 1954 als Diplom-Ingenieur abschloss.

Im Herbst 1955 trat er in die von seinem Großvater gegründete Firma ein, die sich seit 1910 mit Aufzügen beschäftigte und 1937 den ersten Schlepplift – in Zürs am Arlberg – baute. Doppelmayr widmete sich vorwiegend dem Verkauf sowie Marketingfragen und verstand es, für die Konstruktion und die Führung des Finanzbereiches die richtigen Mitarbeiter zu finden. In jahrzehntelanger Arbeit gelang es, Doppelmayr zu einer Weltmarke zu machen. Mit Jahresbeginn 1992 übernahm der älteste Sohn, Michael Doppelmayr, das Unternehmen. 1994 wechselte Artur Doppelmayr in den Aufsichtsrat der Doppelmayr Holding, wurde Aufsichtsratsvorsitzender und begann erneut zu studieren. 1997 – im Alter von 75 Jahren – promovierte er an der Technischen Universität Graz zum Doktor der Technik. Wenige Jahre darauf kam es allerdings zum Zerwürfnis innerhalb der Familie. Am 7. August 2001 wurde Doppelmayr „mit Billigung meines Sohnes aus dem Aufsichtsrat und damit aus dem Unternehmen entfernt“, wie es der Seniorchef selbst in einer Aussendung formulierte. Die Abberufung wurde vom Obersten Gerichtshof in letzter Instanz bestätigt.

Grund für den Streit war die Fusion mit dem Schweizer Unternehmen Garaventa, zu der sich Sohn Michael bekannte. Das Verhältnis Doppelmayrs zum Unternehmen blieb fortan getrübt. Im Februar 2006 brachte er etwa eine Anfechtungsklage gegen Beschlüsse der Hauptversammlung der Doppelmayr Holding AG ein. Der Seniorchef bekämpfte unter anderem die Beschlüsse über die Entlastung seines Sohnes.

Neben seiner Tätigkeit als Unternehmer war Artur Doppelmayr viele Jahre in verschiedenen Funktionen in der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer tätig. Ebenso war er Aufsichtsrat der Bank für Tirol und Vorarlberg und Beirat der Creditanstalt.

Für seine Leistungen wurde Doppelmayr mit zahlreichen Ehrungen bedacht. So ernannte ihn die Technische Universität Wien 1976 zum Ehrensenator. 1982 erhielt er das Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg, 1984 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. 2001 wurde er mit der Wilhelm-Exner-Medaille für hervorragende Wissenschaftler und Erfinder für besondere Leistungen um die gewerblich-industrielle Entwicklung in Österreich ausgezeichnet. Seit 2001 ist Doppelmayr außerdem Professor, seit 2002 Träger des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten.

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