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Seilbahner-Sager ruft Grüne Nationalrätin auf den Plan

Der Seilbahner-Sager von Andreas Gapp findet auch in Wien Gehör und sorgt für Unverständnis bei Barbara Neßler.
Der Seilbahner-Sager von Andreas Gapp findet auch in Wien Gehör und sorgt für Unverständnis bei Barbara Neßler.
Tourismussprecherin Barbara Neßler kritisiert die Attacken der Seilbahnlobby auf die Grüne Abgeordnete Nadine Kasper.

Auf großes Unverständnis und für Irritation sorgt der heftige Angriff von Dr. Andreas Gapp (Obmann Fachgruppe Seilbahnen) auf Nadine Kasper, wegen einer Anfrage zur Ökonomisierung in der Seilbahnindustrie, bei der Grünen Tourismussprecherin Barbara Neßler.

"Probleme werden bekanntlich nicht besser, indem wir sie ignorieren, wie es einige Herren in der Seilbahnlobby machen. Wir können auch die Probleme aktiv angehen, wie Kollegin Kasper das tut und uns neue Wege für die Zukunft überlegen. Ich verstehe, dass jetzt einige nervös sind – der Erfolgsweg zum Profit ist für die Seilbahnvertreter immer gut gelaufen, nur jetzt sehen wir, was passiert, wenn eine Saison nicht gut geht: Und statt anzuerkennen, dass krisenanfällige Wachstumskonzepte Schnee von gestern sind, wird immer noch versucht, die Augen davor zu verschließen und teilweise nach Schuldigen gesucht, anstatt sich jetzt zu überlegen, wie wir die Branche krisen- und klimafit umgestalten können", informiert die Grüne Nationalrätin gegenüber VOL.AT.

Die gebürtige Bregenzerwälderin kennt die Situation bestens, lieferte sie sich doch vor wenigen Wochen einen ähnlichen Schlagabtausch mit Franz Hörl, Seilbahner-Vertreter aus Tirol.

"Der Tourismus in Vorarlberg hat in der Vergangenheit große Pionierarbeit geleistet. Aber wir können nicht beim Status quo einfach stehen bleiben, sondern müssen uns für die Zukunft rüsten. Gerade jetzt in der Zeit der Pandemie und Krise sehen wir, wo die Stärken, aber auch die Schwachstellen in der Branche liegen. Mit der gegenwärtigen Krise klopft schon die nächste Herausforderung an die Türe, die gerade für den Wintertourismus ein großes Problem wird, und das ist die Klimakrise", führt Neßler weiter aus. Man müsse weg von der "immer größeren Tourismuswirtschaft", wo nur wenige profitieren und hin zu einer Tourismuskultur. Es brauche einen ökologisch und sozial verantwortungsvollen Tourismus.

"Toxischer Wettbewerb
verdrängt kleine Skigebiete"

"Die Dynamik des Wettrüstens mit gegenseitigem Konkurrenzdruck, das zu immer neuen Verbauungen im Hochgebirge führt, ist ein toxischer Wettbewerb und verdrängt zudem die kleinen Skigebiete, was gerade in Vorarlberg sehr schade ist", schließt die Grüne Nationalrätin.

(VOL.AT)

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