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Seilbahnen verteidigen "Tourismusmotor" Schneekanone

KommR Elmar Herburger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Vorarlberg, Hannes Jochum MSc, Obmann Fachgruppe der Seilbahnen und Mag. Michael Tagwerker, Geschäftsführer Fachgruppe der Seilbahnen.
KommR Elmar Herburger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Vorarlberg, Hannes Jochum MSc, Obmann Fachgruppe der Seilbahnen und Mag. Michael Tagwerker, Geschäftsführer Fachgruppe der Seilbahnen. ©WKO
Mellau - Die Vorarlberger Skigebiete haben für die heurige Saison rund 9,7 Mio. Euro in den Beschneiungsausbau investiert.

Die Verantwortlichen in der Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) machten am Donnerstag, unterstützt durch Daten einer Marktforschungsstudie, gut Wetter für die technische Beschneiung. Denn ohne diese müssten Seilbahn- und Tourismusbetriebe Einbußen von 140 Mio. Euro hinnehmen, hieß es.

Die Seilbahnbranche und damit auch der Tourismus seien naturgemäß stark abhängig von Wetterschwankungen. Die technische Beschneiung ermögliche eine höhere Planbarkeit, so Hannes Jochum, Obmann der Fachgruppe Seilbahnen. Zu Saisonstart sei die Schneesicherheit der wichtigste Entscheidungsgrund für ein Skigebiet. “Der Dezember ist für Skigebiete der wichtigste Monat. Gibt es nicht genug natürlichen Schnee, ist die technische Beschneiung also unerlässlich”, betonte er. Kämen zum Saisonstart keine Schneekanonen zum Einsatz, müsste man mit einem drastischen Rückgang der Ersteintritte in den Skigebieten rechnen.

Anzahl der Pisten als wichtiger Faktor

Die Studie des Marktforschungs- und Datenanalyseinstituts Manova bestätigte im Wesentlichen, was bereits bekannt war: Neben Schneesicherheit sind Qualität und Anzahl der geöffneten Pisten weitere wichtige Faktoren für die Wahl eines Skigebiets. Könnten bei ausbleibenden Schneefällen im Bundesland keine oder nur wenige Pisten geöffnet werden, hätte das den Verlust eines Großteils der Wintersporttouristen zur Folge. Regionen, die technisch beschneiten, könnten zudem besser präparierte Pisten anbieten und hätten dadurch einen Wettbewerbsvorteil, erklärte Jochum.

Die Skifahrer würden dann aber nicht nur auf den Pisten fehlen, sondern auch in den Skischulen, im Handel und im Tourismus. “Die Vorarlberger Hotellerie und Gastronomie müsste 41 Mio. Euro Umsatzeinbußen in der Saison hinnehmen, wenn die Skigebiete nicht beschneien würden”, so Elmar Herburger, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Laut Jochum würde das Ausbleiben von Wintersportlern 90 Mio. Euro in den direkt begünstigten Branchen fehlen, zudem auch 50,6 Mio. Euro Umsatz in den sogenannten Vorleisterbranchen.

Energieeffiziente Beschneiung

Großes Thema sei die energieeffiziente Beschneiung. Die neue Generation der Schneelanzen benötigten bereits rund 80 Prozent weniger Energie als bisherige Modelle. Es gebe laufend technische Verbesserungen. 85 Prozent der Vorarlberger Skigebiete nutzten bereits erneuerbare Energien, so Jochum. Insgesamt beschneiten in der Wintersaison 2018/19 rund 1.850 Schneeerzeuger insgesamt rund 710 Hektar Pistenfläche.

Factbox Seilbahnen Vorarlberg

Vorstand: Obmann Hannes Jochum MSc (Bergbahnen Brandnertal GmbH)
Obmann-Stv.: Mag. Christoph Pfefferkorn (Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH)
Obmann-Stv.: Dr. Andreas Gapp (Kleinwalsertaler Bergbahn AG)
Geschäftsführer: Mag. Michael Tagwerker
Mitglieder: 70 Betriebe, 32 Skigebiete
Liftanzahl: 307 Seilbahnen, Sessellifte, Schlepplifte

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