Zu den Vorfällen soll es während einer Reise in der Adria im August 2006 gekommen sein. Am Dienstag wurde dem 37-Jährigen im Wiener Landesgericht für Strafsachen der Prozess gemacht, er bestritt alle Vorwürfe und bezeichnete sie als “Lügenkonglomerat”. Der Prozess wurde vertagt, nachdem geladene Zeugen nicht erschienen waren.
Stimmen die Anklagepunkte dürfte der Urlaub für die Jugendlichen und ihre Betreuer nur wenig mit einer entspannenden Reise zu tun gehabt haben. Der Angeklagte hatte laut Zeugen nicht nur einer Mitarbeiterin zwischen die Beine und auf den Busen gefasst. Der aggressive Mann soll zudem auch eine der weiblichen Jugendlichen in einer Kabine betastet haben, andere seien von ihm eingeschüchtert gewesen. Der Beschuldigte wiederum sprach von sexuellen Übergriffen eines Betreuers, dem er wiederum eine Körperverletzung zugefügt haben soll.
Im Mittelpunkt der Vorwürfe stehen die sexuellen Übergriffe auf eine junge Betreuerin, der er während einer Massage bereits nach zweieinhalb Minuten insgesamt dreimal zwischen die Beine gegriffen haben soll. Beobachtet wurde der Vorfall von keinem der Törn-Teilnehmer, es gab allerdings eine Ohrenzeugin: Ein sehbehindertes Mädchen, das sich in der gleichen Kabine aufhielt, hörte wie die Frau den 37-Jährigen aufforderte, aufzuhören. Mit der jungen Sehbehinderten sowie einer anderen Teilnehmerin hatte der Angeklagte laut eigenen Angaben während der Reise ein Verhältnis.
Bereits vor der Anreise solle es zu einem Übergriff auf die Betreuerin gekommen sein. Bei der Begrüßung am Bahnhof kamen laut der Frau die Hände des Angeklagten auf ihrem Busen zu liegen, der blinde Mann habe dann “Auf-und-Abwärts”-Bewegungen gemacht, statt seine Arme wegzunehmen. Bei der anschließenden Busfahrt mit viel Alkohol habe er außerdem zahlreiche anzügliche Bemerkungen geäußert.
Im Raum stehen auch gefährliche Drohungen laut denen der 37-Jährige viele Mitarbeiter massiv mit einem “Nachspiel” eingeschüchtert haben dürfte, sollte etwas von den Geschehnissen an die Öffentlichkeit geraten. Dabei seien Sätze wie “Die werden dann nicht mehr aufstehen können” gefallen, berichteten mehrere Teilnehmer des Törns.
Außerdem soll sich der Blinde bei einer Rauferei mit einem zwei Köpfe größerem Betreuer einer Körperverletzung schuldig gemacht haben. Ohne Grund sei der Angeklagte plötzlich völlig ausgerastet, erklärte der muskulöse Zeuge dem Richter. Er habe wie ein “Dreschflegel” um sich geschlagen, ihm ein blaues Auge, Rippenprellungen sowie Hämatome zugefügt. Der 37-Jährige habe ihn außerdem mit dem “Abstechen” bedroht, unflätigst beschimpft und mit Dosen geworfen. Dem handgreiflichen Streit der beiden soll laut früheren Zeugenaussagen eine Kampfaufforderung des Angeklagten vorangegangen sein, es sei um Eifersüchteleien und möglicherweise ein Missverständnis gegangen.
Der Angeklagte selbst beschuldigte den Mann im Gegenzug ein sehbehindertes Mädchen sexuelle belästigt zu haben, indem er es aufgefordert, sich auf seinen nackten Schoß zu setzen. Der Teenager sei die ganze Fahrt über “sehr zutraulich” gewesen, er habe das eher als “Vaterrolle” aufgefasst, erklärte der beschuldigte Betreuer dem Richter. Sie habe sich gegen seinen Wunsch für zwei Minuten auf seinen Schoß gesetzt, er habe sie daraufhin gebeten dies zu lassen.
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