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Seehofer will Schadenersatz von Kärnten

Bayerns Ministerpräsident
Bayerns Ministerpräsident ©APA (Archiv/epa)
Dem in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Land Kärnten droht eine Schadenersatzforderung. Bayerns Ministerpräsident Seehofer will nämlich vom Land 650 Mio. Euro an Schadenersatz fordern, wie die "Presse" in ihrer Sonntag-Ausgabe berichtet. Damit soll ein Teil des Verlustes ausgeglichen werden, den der Kauf der Kärntner Hypo Group Alpe Adria durch die Bayerische Landesbank angerichtet hat.

Die “Presse” berichtet auch ohne Angabe von Quellen, dass beim Verkauf Millionen für die Kärntner Regierungsparteien BZÖ und ÖVP geflossen sein sollen. Seehofer übertrifft mit seiner Rückforderung an das Land die Opposition im bayerischen Landtag. Diese hatte knapp vor dem Jahreswechsel verlangt, dass jene Privatinvestoren, die über den Vermögensberater Tilo Berlin vor dem Verkauf an die Bayern bei der Hypo eingestiegen sind und dadurch insgesamt 150 Mio. Euro Gewinn gemacht haben sollen, dieses Geld zurückzahlen müssten, was Seehofer natürlich ebenfalls verlangt. Ein Mitarbeiter der Hypo behauptete nun gegenüber der “Presse”, er kenne die Namen aller Investoren, insgesamt sollen es 47 sein. Der Mann will anonym bleiben und die Namensliste angeblich verkaufen.

Aber auch auf einer anderen Front droht der Kärntner Regierungskoalition aus BZÖ-FPK und ÖVP Ungemach. Schon seit dem Verkauf des größeren Teils der Kärntner Hypo-Landesanteile an die Bayern wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass im Hintergrund Geld an die notorisch klammen Parteizentralen geflossen sein soll. Laut “Presse” war es sogar sehr viel Geld. Allein das BZÖ, das sich ja jetzt wieder umbenannt hat, soll 27 Mio. Euro lukriert haben, der Juniorpartner ÖVP immerhin noch 13 Mio. Euro.

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