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Securities als Einbrecher

Vaduz - Wenig sicher waren Objekte in Liechtenstein, die von einem Security-Mitarbeiter aus Vorarlberg überwacht wurden. Ein 31-Jähriger Harder holte sich "Tipps" bei einem 28-jährigen Kollegen aus Höchst.

Der Höchster nutzte sein Insiderwissen, um seinem 31-jährigen ehemaligen Berufskollegen und Kumpel wertvolle Tipps zu geben, wie er unbemerkt in die Gebäude gelangen würde. Daraufhin begab sich der Harder auf große Einbruchstour. Teilweise allein und teilweise mit einem Komplizen, der in Vorarlberg bereits in Haft saß. Sieben Mal war die diebische Bande dabei mehr oder weniger „erfolgreich“. Insgesamt kamen rund 18.000 Euro Beute zusammen. Dabei schreckte der Haupttäter nicht einmal davor zurück, einen ehrlichen Berufskollegen zu überfallen. Das Opfer war ein 45-jähriger Sicherheitsbeauftragter aus Satteins, der gerade dabei war, eine Geldkassette abzuliefern. Der Mann konnte rechtzeitig flüchten.

Sechs Monate U-Haft

Erst als der Täter und sein Komplize am 15. Juni des Vorjahres bei der Coop-Tankstelle in Vaduz einen Überfall fingierten, flog die Sache auf. Bei den Einvernahmen brachte der „Überfallene“ die Polizei offenbar auf die richtige Spur. Am 11. September klickten für das dreiste Duo die Handschellen. Die beiden Vorarlberger wanderten für sechs Monate in U-Haft. Am Mittwoch mussten sie sich vor dem Landgericht in Vaduz für ihr Treiben verantworten. Als Rechtfertigung für die Taten gab der 31-jährige Harder, der bereits in Vorarlberg wegen Veruntreuung zu einer 18 Monate bedingten Haftstrafe verurteilt wurde, chronischen Geldmangel an. „Ich lieh mir Geld von der jugoslawischen Mafia aus. Und als ich dies nicht zurückzahlen konnte, hatte ich Angst um meine Familie“, beteuerte der Vater eines vierjährigen Sohnes. Der 28-jährige Höchster wiederum sah sich nur als Beitragstäter. Er sei von seinem ehemals besten Freund benutzt worden und habe vom erbeuteten Geld auch nichts gesehen. Von einigen Taten habe er gar nichts gewusst. Das Gericht glaubte ihm dies nicht und verurteilte ihn zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung. Auch der Haupttäter kam relativ glimpflich davon. Er bekam drei Jahre aufgebrummt, davon aber 26 Monate bedingt.

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