“Die Operation ist geglückt, die kritische Phase ist noch nicht vorbei”, berichtete Sprecher Michael Bernkopf nach der dreistündigen OP. Das Tier war im Oktober auf einem niederbayerischen Bauernhof auf die Welt gekommen. Es stand zwar auf vier Beinen, hatte aber knapp unter dem Schwanz noch zwei weitere Beine.
“Das Tier befindet sich noch in Narkose und ist in der Aufwachbox”, so Bernkopf. “Die Wunde ist ca. 20 Zentimeter lang.” Es habe keine knöcherne Verbindung zwischen dem Kalb und den zusätzlichen Beinen gegeben; die Chirurgen stießen aber auf mehr Muskulatur als erwartet und Ringfinger-starke Arterien. Bei einem “normalen” Körper würde man wissen, was einem erwarte – in diesem Fall habe man deshalb sehr vorsichtig operieren müssen, meinte der Sprecher.
Ob “Lissy” die Operation wirklich gut überstanden hat, werde sich in den nächsten Tagen entscheiden. Die zusätzlichen Beine waren vermutlich Reste von einem Zwilling. Missbildungen bei Tieren würden immer wieder auftreten, oft seien es aber Totgeburten, erklärte Gerhard Loupal vom Institut für Pathologie und Gerichtliche Veterinärmedizin. Bei Nutztieren würden Mutationen nicht erfasst.
Das Gut Aiderbichl in Salzburg hat sich entschlossen, “Lissy” aufzunehmen: Die Besitzer hätten es sich gewünscht, hieß es in einer Information von Betreiber Michael Aufhauser. Es gebe so viele gesunde Tiere, die zur Rettung aus schwierigen Umständen einen Platz am Gut finden könnten – aber: “Lissy braucht uns, was gibt es da zu grübeln?”, so Aufhauser. “Behinderungen kommen bei Tieren genauso wie bei Menschen vor. Wir können doch nicht aus Gründen des Aufwands Gesunde gegen Kranke aufwiegen.” Man sei “überglücklich, unser Interesse gilt dem Tier”, erklärte Christian Dutz vom Gut in einer ersten Reaktion nach der OP.
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