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Sechs Tote in Stollen auf Teneriffa

Bei einem Wanderausflug auf der Kanareninsel Teneriffa sind sechs Menschen in einem Stollen ums Leben gekommen. Weitere 22 Menschen wurden gerettet.

Die Rettungskräfte bargen bis zum Sonntagnachmittag fünf Todesopfer, wie der Präfekt der Kanarischen Inseln, Jose Segura, mitteilte. Das sechste Opfer befand sich zunächst noch an der Unglücksstelle.

Die Verunglückten gehörten einer Gruppe mit insgesamt 29 Teilnehmern an, die am Samstag in dem gesperrten Stollen nahe Los Silos im Norden von Teneriffa aus zunächst ungeklärter Ursache eingeschlossen wurden. Einer der Wanderer hatte sich selbst befreien können und Hilfe gerufen. Weitere 22 Menschen wurden gerettet.

Die Teilnehmer der Wandergruppe gehörten teils dem Naturschutzbund von Teneriffa (Atan) und dem Institut für Astrophysik der Kanaren an. Der für die Wandertour vorgesehene Führer war laut spanischen Medienberichten kurzfristig abgesprungen. Stattdessen habe er Anweisungen per Telefon gegeben. Die Gruppe habe sich daraufhin bei ihrem Ausflug verirrt. Der Einsatz zur Bergung des im Stollen eingeklemmten sechsten Todesopfers dauerte am Sonntagnachmittag noch an. Die Arbeiten in dem engen Tunnel gestalteten sich insbesondere wegen Sauerstoffmangels als extrem schwierig.

Die Geretteten zeigten nach Angaben von Rettungskräften Zeichen von Erschöpfung und Benommenheit und litten unter Brechreiz. Am Samstag hatte es von Seiten der Behörden geheißen, die Gruppe sitze ungefähr 1.200 Meter vom Eingang entfernt fest. Es sei schwierig, sie dort herauszuholen. Offenbar hätten die Eingeschlossenen den Stollen genutzt, um dort eine Pause einzulegen.

Der Stollen „Piedra de los Cochinos“ ist nach Angaben der spanischen Medien etwa 3.000 Meter lang und nur 1,90 Meter hoch und 1,80 Meter breit. Er wurde vor rund 200 Jahren gebaut. Seit 1964 ist der Stollen geschlossen.

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