Südkorea rief zur Erfüllung der Abrüstungszusagen auf

Der nordkoreanische Verhandlungsführer Kwon Ho Ung habe jedoch die USA für die Verzögerungen bei der Umsetzung der Abrüstungsvereinbarungen verantwortlich gemacht, sagte ein Sprecher der südkoreanischen Delegation am Mittwoch in Seoul. „Die nordkoreanische Seite sagte, es seien nicht sie, sondern die USA, die das Abkommen vom 13. Februar verzögerten.“

Auch drängte Nordkorea den Angaben zufolge Südkorea wie schon in der Vergangenheit, seine gemeinsamen alljährlichen Militärübungen mit den USA einzustellen. Die zweiten gesamtkoreanischen Ministergespräche in diesem Jahr erfolgen zu einem Zeitpunkt, da Südkorea, die USA, China, Japan und Russland auf die Fortsetzung ihrer Verhandlungen mit Nordkorea über die Beendigung des Atomprogramms warten. Bis Freitag wollen beide koreanischen Staaten über die Zusammenarbeit in humanitären Fragen und die Entwicklung wirtschaftlicher Kooperationsprojekte sprechen.

Nordkorea hatte Mitte April die bei den Sechser-Gesprächen vereinbarte Frist für erste Abrüstungsschritte verstreichen lassen. Grund dafür sind Verzögerungen beim Transfer umstrittener nordkoreanischer Gelder bei einer Bank in Macao, der sich inzwischen schon über viele Wochen hinzieht. Pjöngjang betrachtet die Überweisung von insgesamt 25 Millionen Dollar auf vormals unter US-Sanktionen gesperrten Konten als wesentlichen Bestandteil der Vereinbarung vom 13. Februar.