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Schweres Zugsunglück in Ankara: 9 Tote und 47 Verletzte

Vier Menschen kamen bei dem Vorfall ums Leben.
Vier Menschen kamen bei dem Vorfall ums Leben. ©AP
Nach dem schweren Zugunglück am Rande der türkischen Hauptstadt Ankara steigt die Zahl der Opfer weiter. Transportminister Mehmet Cahit Turhan sagte am Donnerstagvormittag im Fernsehen, dass bei dem Zusammenstoß eines Zuges mit einer Lokomotive neun Menschen ums Leben gekommen seien.

Unter den Toten seien einer der Zugführer aus der Lokomotive sowie zwei Lokführer aus dem Schnellzug. 47 Menschen seien verletzt worden. Zuvor war von sieben Toten und 46 Verletzten die Rede gewesen.

Mittlerweile seien alle Menschen aus den Trümmern geborgen, sagte Turhan. Fernsehreportern zufolge gehen die Aufräumarbeiten aber weiter. Auch Spürhunde seien noch im Einsatz.

Der Gouverneur der Provinz Ankara, Vasip Sahin, hatte am Morgen gesagt, die Lokomotive sei auf denselben Gleisen wie der Schnellzug für eine Kontrollfahrt unterwegs gewesen. Teile des Zuges krachten nach der Kollision in eine Überführung. Diese brach teilweise auf zwei Waggons herunter.

Schockierende Bilder

Bilder zeigten die beiden betroffenen Wagen umgestürzt zwischen zerrissenem und verbogenem Metall liegend, einer davon quer zu den Gleisen. Nicht weit entfernt ist die ebenfalls von den Gleisen abgekommene schwere Zugmaschine zu sehen. Der Unfallort liegt nahe der Station Marsandiz, die keine belebte Großstadt-Station ist. Ersten Informationen zufolge liegt dort unter anderem eine Anlage zur Wartung von Zügen.

Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf Sieben.
Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf Sieben. ©AP

Wie schnell der Zug unterwegs war, blieb zunächst unklar. Auch wieso gleichzeitig zwei Züge auf denselben Gleisen fahren durften, konnten die Behörden noch nicht beantworten. Anadolu zufolge hat die Staatsanwaltschaft in Ankara eine Untersuchung eingeleitet.

Keine Seltenheit

Zugunglücke sind in der Türkei keine Seltenheit. Erst im Juli waren bei einem schweren Unfall in der Nordwesttürkei mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen mussten verletzt in Krankenhäuser gebracht werden. Der Zug mit 362 Reisenden an Bord war entgleist, nachdem Regenfälle das Gleisbett weggespült hatten.

Die Türkei will Medienberichten zufolge ihr Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz modernisieren und hofft dabei auch auf Investitionen aus Deutschland.

(dpa)

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