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Schweres Nachbeben in chinesischer Provinz Sichuan

Im chinesischen Erdbebengebiet herrscht weiter die Sorge vor schweren Überschwemmungen. Ministerpräsident Wen Jiabao sagte bei einer Besichtigung des Erdbeben-Sees von Tangjiashan in der Provinz Sichuan am Donnerstag, jetzt sei ein "entscheidender Moment" für den See, der seit Tagen droht, über die Ufer zu treten.

Der See war durch Erdrutsche entstanden, die den Fluss Jianjiang aufgestaut hatten. Wen, der nach dem Erdbeben der Stärke 8,0 vom 12. Mai von Anfang an sehr präsent war, traf Donnerstag früh erneut in der Region ein. Vom Hubschrauber aus schaute er sich den Erdbeben-See an. Der für Wasserversorgung zuständige Minister Chen Lei sagte: “Wir müssen uns auf den schlimmsten Fall vorbereiten, bemühen uns aber um die besten Ergebnisse”, sagte er mit Blick auf Bemühungen, das Wasser zum Abfließen zu bringen.

Seitdem steigt der Pegel des Sees stetig an, anhaltender Regen erhöhte die Wassermenge zusätzlich. Es besteht die Gefahr eines Bruchs des durch Schlamm und Geröll entstandenen Dammes und somit einer Überflutung. Die Behörden hoffen, dass das Wasser durch einen von Soldaten gegrabenen Kanal abfließen kann. Wenn die Gegend überschwemmt wird, sind 1,3 Millionen Menschen in Gefahr. Die Behörden planen für den Ernstfall eine rasche Evakuierung der Region. Auch die Anrainer stellten sich auf eine Überschwemmung ein.

Ein schweres Nachbeben mit einer Stärke von 5,3 erschütterte nach Angaben des US-Instituts für Geologische Überwachung den Bezirk Qingchuan in der Provinz Sichuan. Mögliche Schäden oder Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet. Nach der Katastrophe vom 12. Mai gab es insgesamt mehr als 10.000 Nachbeben, davon 25 mit einer Stärke von mehr als 5,0. Nach offiziellen Angaben starben durch das Beben vom 12. Mai mehr als 69.000 Menschen, knapp 18.000 weitere werden noch vermisst.

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