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Schwere Kämpfe in Kolumbien

Bei Kämpfen mit Rebellen und einem möglichen Befreiungsversuch von Geiseln sind in Kolumbien mindestens 17 Menschen getötet worden.

Bei Gefechten in der im Norden gelegenen Provinz Bolivar seien zwölf Soldaten und drei Mitglieder der marxistischen „Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens“ (FARC) getötet worden, teilte das Militär am Dienstag (Ortszeit) weiter mit.

In der Provinz Cundinamarca im Zentrum des Landes erschossen FARC-Rebellen nach diesen Angaben zwei ihrer Entführungsopfer, nachdem sie auf anrückende Soldaten aufmerksam geworden waren. Bei den Opfern handle es sich um die nationale Schönheitskönigin von 1957, Doris Gil, und ihren Mann, den Unternehmer Helmut Bickenbach, teilten die Behörden weiter mit.

Die Mitglieder der FARC haben nach Angaben ihrer Führung Anweisung, Geiseln bei Befreiungsversuchen zu töten. Erst im Mai waren der frühere Verteidigungsminister Gilberto Echeverry und der Gouverneur der Provinz Antioquia, Guillermo Gaviria, sowie acht weitere Militärs bei einem Befreiungsversuch von ihren Entführern erschossen worden.

Wohlhabende Familien versuchen deshalb, die gewaltsame Befreiung entführter Angehöriger durch das Militär zu verhindern. Weniger begüterte Familien gehen das Risiko eher ein, da die meist horrenden Lösegeldforderungen ganze Familien für den Rest des Lebens in bittere Armut stürzen.

In Cundinamarca habe es sich jedoch um keinen Befreiungsversuch gehandelt, sondern die Soldaten hätten ein Minenfeld geräumt, als sie plötzlich Schüsse hörten, sagte ein Militärsprecher. In der Nähe seien dann die Leichen gefunden worden. Die Opfer befanden sich seit vergangenem Dezember in der Gewalt der FARC.

In Kolumbien werden jährlich etwa 3000 Entführungsfälle und damit mehr als in jedem anderen Land weltweit bekannt. Die FARC, mit 17.000 Männern und Frauen unter Waffen größte Rebellengruppe des Landes, finanziert sich zu einem erheblichen Teil aus Lösegelderpressung.

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