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Schwere Kämpfe in Ostukraine halten an

Die Zunahme der Kämpfe im Osten der Ukraine hatte am Wochenende begonnen.
Die Zunahme der Kämpfe im Osten der Ukraine hatte am Wochenende begonnen. ©AP
Im Osten der Ukraine ist nach Regierungsangaben am späten Dienstagabend mindestens ein Soldat getötet worden. Neun weitere und ein Zivilist seien verletzt worden, teilte das Pressebüro der Regierung für den Militäreinsatz im Osten am Mittwoch mit. Schwere Kämpfe zwischen Regierungssoldaten und von Russland unterstützten Rebellen gingen weiter. Im Zentrum der Rebellenhochburg Donezk war am Mittwochmorgen schwerer Beschuss zu hören.

Die Zunahme der Kämpfe im Osten der Ukraine hatte am Wochenende begonnen. Am Montagabend und Dienstagmorgen kamen acht Menschen ums Leben, darunter Zivilisten. Auf beiden Seiten des Konflikts wurden Dutzende Personen verletzt. In Makijiwka, einem von Rebellen kontrollierten Vorort von Donezk, seien am Mittwochmorgen zwei Kohlebergarbeiter durch Beschuss verletzt worden, als sie zu Fuß zur Arbeit gegangen seien, berichtete die separatistische Donezk-Nachrichtenagentur.

Die Kämpfe sind in der Gegend um den Vorort Awdijiwka am nördlichen Stadtrand der Separatistenhochburg Donezk konzentriert, wo Bewohner seit Tagen ohne Strom sind. In Donezk berichteten Bewohner von unaufhörlichen Artilleriesalven in und aus dem Ort während der Nacht und am Morgen.

UN-Sicherheitsrat für sofortige Rückkehr zu Waffenruhe

Der UN-Sicherheitsrat hat die Konfliktparteien in der Ost-Ukraine zu einer unverzüglichen Rückkehr zur Waffenruhe aufgefordert. Das Gremium stimmte am Dienstag nach Beratungen hinter verschlossenen Türen einstimmig für eine von der Ukraine eingebrachten Erklärung.

Die Sicherheitsratsmitglieder äußerten “tiefe Besorgnis angesichts der gefährlichen Verschlechterung der Lage in der Ost-Ukraine und ihrer ernsthaften Auswirkungen auf die örtliche Zivilbevölkerung”. Zugleich verurteilte der Rat den Einsatz von Waffen, die nach dem 2015 in Minsk unterzeichneten Friedensabkommen “verboten” seien.

Das im Februar 2015 in Minsk geschlossene Friedensabkommen ist bis heute nicht vollständig umgesetzt. Bisher wurden in dem seit April 2014 andauernden Konflikt rund 10.000 Menschen getötet. Die EU wirft Moskau die Unterstützung der Rebellen vor und verhängte wegen der Ukraine-Krise umfassende Sanktionen gegen Russland.

Die anhaltenden Kämpfe in der Region haben die 20.000 Einwohner der Stadt Awdiiwka in eine Notlage gebracht: Während die Zahl der Getöteten binnen drei Tagen am Dienstag auf mindestens 13 stieg, brach bei Temperaturen von bis zu minus 15 Grad die Strom- und Gasversorgung zusammen. Die EU beklagte die Kämpfe als “eklatanten Verstoß” gegen die am 23. Dezember vereinbarte Waffenruhe. Die ukrainische Armee und prorussische Rebellen machen sich gegenseitig für das Aufflammen der Kämpfe verantwortlich.

(APA/AP)

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