Schwere Foltervorwürfe gegen britische Soldaten
Shiner vertritt in dem Fall neun irakische Zivilisten.
Die Vorwürfe stehen im Zusammenhang mit Kämpfen zwischen britischen Truppen und Aufständischen in der südirakischen Stadt Majar-al-Kabir im Mai 2004. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kamen bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen etwa 28 Iraker ums Leben, neun weitere wurden in Gewahrsam genommen. Den Anwälten zufolge wurden dagegen im Gewahrsam der britischen Truppen 22 Menschen getötet. Neun weitere hätten Folter und Missbrauch überlebt. Die Anwälte stützen ihre Vorwürfe auf Augenzeugenberichte, Sterbeurkunden und Videoaufnahmen der Familien der Opfer. Einem Bericht der Zeitung “Guardian” zufolge wird den Soldaten unter anderem vorgeworfen, Leichen die Augen ausgedrückt, Gefangene erstickt und sie an den Genitalien geschlagen zu haben. Shiner bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters entsprechende Vorwürfe.
Das Verteidigungsministerium in London sagte, der Vorfall werde seit Dezember erneut untersucht. Eine erste Untersuchung der britischen Militärpolizei hatte nach Angaben der Behörden 2004 keine Hinweise auf widerrechtliche Tötungen, Folter oder Leichenschändung ergeben. Im April wird sich der Oberste Gerichtshof des Landes vermutlich mit einem Antrag auf eine unabhängige Untersuchung befassen.
Gegen die britischen Truppen im Irak wurden mehrfach Vorwürfe von Missbrauch und Folter von Gefangenen erhoben. Bisher kam es jedoch nur zu einer Verurteilung.
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