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Schweizer wähnt sich als Millionär: Prozess gegen Casinos Austria

Das Casino-Versöhnungsangebot schlug der Schweizer aus.
Das Casino-Versöhnungsangebot schlug der Schweizer aus. ©VOL.at/ Privat
Bregenz, Feldkirch - Für kurze Zeit durfte sich ein 26-jähriger Schweizer im vergangenen März als vielfacher Euro-Millionär fühlen: Im Casino Bregenz zeigte ihm ein Spielautomat den Gewinn des Jackpots in Höhe von fast 43 Millionen Euro an. Aus dem Geldsegen aber wurde nichts.
Ärger um Millionenjackpot

Das Casino verwies auf einen Softwarefehler und verweigerte die Auszahlung des Betrags. Der Schweizer strengt deshalb einen Schadenersatz-Prozess an, in dem es um fünf Millionen Euro geht. Die Verhandlung findet am kommenden Dienstag, dem 10. Jänner, am Landesgericht Feldkirch statt.

Casino: Rechtlich “alles korrekt”

Der Schweizer ist der Meinung, bei seinem Besuch im Casino Bregenz am 26. März den Jackpot ausgelöst zu haben. Nach der Anzeige der Gewinnsumme auf dem Automaten habe aber ein Mitarbeiter des Casinos den Chip des Automaten entfernt, um ihn zu überprüfen, so der Eidgenosse. Dabei stellte sich nach Angaben der Casinos Austria heraus, dass ein Softwarefehler vorlag. Es sei auch für den Kunden an der Anzeige klar erkennbar gewesen, dass er nicht gewonnen habe, zudem weise der Automat ein Gewinnlimit von 4.500 Euro aus, argumentiert das Glücksspielunternehmen. Rechtlich sei “alles korrekt”, betonte Casinos-Sprecher Martin Himmelbauer im vergangenen Herbst.

Klagssumme: Fünf Millionen Euro

Der Tiroler Advokat Thomas Kerle, der den Schweizer vertritt, beurteilt die Sachlage anders. Die Casinos Austria hätten keine Bereitschaft gezeigt, zu einer Aufklärung der Vorkommnisse unter Einbeziehung unabhängiger Experten beizutragen, kritisierte der Rechtsanwalt. Ebenso hätten der Staat bzw. das Finanzministerium als Aufsichts- und Kontrollbehörde eine Untersuchung des Automaten durch einen unparteiischen Fachmann abgelehnt, bemängelte Kerle bei einer Pressekonferenz im Dezember.

Die Festsetzung der Klagssumme auf fünf Millionen Euro begründete Kerle mit den anfallenden Gerichtsgebühren. Hätte man den Streitwert mit 43 Millionen Euro beziffert, wären über 500.000 Euro an Gebühren fällig geworden. So sind es immer noch 62.000 Euro. Die Klagssumme könnte im Rahmen des Prozesses aber noch angehoben werden.

(APA)

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