Deren Annahme würde die Arbeit der SNB maßgeblich erschweren und sich zum Nachteil der Schweiz auswirken, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Freitag in Bern laut Redetext.
Mindestens 20 Prozent der Aktiven in Gold
Die Gold-Initiative will der Schweizer Nationalbank vorschreiben, mindestens 20 Prozent ihrer Aktiven in Gold zu halten. Ferner soll in der Verfassung festgeschrieben werden, dass die Goldreserven der Nationalbank unverkäuflich und physisch in der Schweiz zu lagern sind.
“Maßnahmen ungeeignet und kontraproduktiv”
Die von den Initiatoren genannten Ziele wie die Sicherung der Währungs- und Preisstabilität und die Sicherung der Handlungsfähigkeit und Unabhängigkeit der Nationalbank teilt Jordan, doch die vorgeschlagenen Maßnahmen seien dazu nicht geeignet, ja sie seien sogar kontraproduktiv.
Handlungsfähigkeit der SNB eingeschränkt
Laut Jordan würden die Maßnahmen die geldpolitische Handlungsfähigkeit der SNB auf eine Weise einschränken, die den angestrebten Zielen zuwiderlaufe. Würde die Initiative angenommen, müsste die Nationalbank beispielsweise in der gegenwärtigen Situation umfangreiche Goldkäufe tätigen, um den geforderten Goldanteil von mindestens 20 Prozent zu erreichen.
Dieses Gold dürfte später dann nicht wieder verkauft werden, auch dann nicht, wenn die Nationalbank ihre Bilanz wieder verkürzen müsste, um die Preisstabilität aufrechtzuerhalten. Im Extremfall würde die Aktivseite der Bilanz der Nationalbank mit der Zeit weitgehend aus unverkäuflichem Gold bestehen, warnte Jordan. Entscheidungen über die Einführung des Franken-Mindestkurses oder die Rettung der UBS wären unter solchen Bedingungen wohl kaum so getroffen worden. “Diese Einschränkung der Handlungsfähigkeit wäre nicht im Interesse der Schweiz”, so Jordan.
SNB lüftet Geheimnis um Schweizer Gold
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte zuvor erstmals bekannt gegeben, in welchen Ländern sie ihre Goldreserven lagert. 70 Prozent der insgesamt 1.040 Tonnen Nationalbank-Gold liegen in der Schweiz, weitere 20 Prozent bei der Zentralbank von England und rund 10 Prozent bei der kanadischen Zentralbank, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan laut Redetext auf der Generalversammlung der SNB am Freitag in Bern.In den letzten zehn Jahren sei SNB-Gold – sofern es sich nicht in Schweizer Tresoren befindet – ausschließlich in diesen beiden Ländern aufbewahrt worden.
Bei der Auswahl der Standortländer gelange eine Reihe klar festgelegter Kriterien zur Anwendung, sagte Jordan. So soll beispielsweise eine angemessene regionale Diversifikation und ein guter Marktzugang sichergestellt werden.
Zudem müsse ein Standortland eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität aufweisen und den Immunitätsschutz der Anlagen von Zentralbanken garantieren.
Bisher hat die SNB nicht bekannt gegeben, in welchen Ländern sie Goldbarren lagert. Laut Jordan will die SNB mit den zusätzlichen Angaben dem gestiegenen Bedürfnis nach Transparenz nachkommen und gleichzeitig vermehrt aufgetretenen Fehlinformationen und falschen Vorstellungen hinsichtlich der Lagerungsorte richtigstellen. (APA/ sda)
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