Die Manager-Gagen sind innerhalb von zehn Jahren um 56 Prozent geklettert, die Reallöhne stiegen im selben Zeitraum aber nur um 5 Prozent. Das konstatiert der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse in seinem am Montag veröffentlichten Bericht zu den Managerlöhnen 2011.
Im Berichtsjahr selbst haben sich die Lohnscheren in einigen Unternehmen aber wieder geschlossen. Als Gründe nennt Travail.Suisse den schlechten Geschäftsgang, Regulierungen bei den Banken und personelle Änderungen.
Bei den Firmen, die 2002 die größten Unterschiede zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Lohn aufwiesen, blieb indessen alles beim alten. Bei Novartis, UBS, Roche, Nestle und Credit Suisse stellte Travail.Suisse geringe Änderungen fest. Wo sich die Lohnschere leicht schloss, arbeiteten offenbar neue Manager günstiger.
Ranglisten-Erster: Novartis-Chef Jimenez
Das von Travail.Suisse beobachtete “Lohnkartell” umfasste im vergangenen Jahr 41 Manager. Ranglisten-Erster war Novartis-Chef Joe Jimenez, der 266-mal mehr verdiente als sein am schlechtesten bezahlter Angestellter.
Was Travail.Suisse besonders beunruhigt, ist die Entwicklung im Mittelfeld. In sogenannten normalen Firmen wie Georg Fischer, Implenia, Lonza, Kuoni oder Baloise verdoppelten oder verdreifachten sich die Lohnunterschiede zwischen “unten” und “oben” in den letzten zehn Jahren. Diese Anstiege ließen sich nicht mit Leistung begründen, sie seien “reine Nachahmereffekte”.
(APA)
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