AA

Schweizer Leitzins bleibt gleich: Auswirkungen auf Mieten, Sparen und Wohnen

Der Schweizer Leitzins wird derzeit nicht weiter erhöht.
Der Schweizer Leitzins wird derzeit nicht weiter erhöht. ©Canva
Die Schweizerische Nationalbank SNB hat nach fünf Zinserhöhungen in Folge überraschend beschlossen, den Leitzins bei 1,75 Prozent zu belassen. Welche Auswirkungen hat diese Entscheidung nun auf Mieter und Hausbesitzer in der Schweiz?

Experten hatten zuvor eine Erhöhung von 0,25 Prozentpunkten erwartet. Die Schweizer Notenbank hält sich die Tür für zukünftige Zinsanhebungen jedoch weiterhin offen. Schweizer Haushalte können sich momentan jedoch über die gleichbleibenden Zinsen freuen.

Was bedeutet das für Hauseigentümer?

Für Eigentümer von Immobilien mit einem Saron-Kredit ist dies eine gute Nachricht, da die Kreditkosten in den nächsten Monaten wohl nicht steigen werden. Doch auch die Zinssätze anderer Kreditprodukte dürften sich angleichen und bei Zinssätzen zwischen 2,7 und 2,8 Prozent (je nach Dauer) einpendeln. Feste Kredite könnten in den kommenden Wochen sogar günstiger werden.

Welche Auswirkungen gibt es für Mieter?

Allerdings warnte die SNB auch vor einer zu optimistischen Haltung, da die Immobilienmärkte weiterhin als verwundbar gelten. Mieter dürfen noch nicht aufatmen. Trotz der Entscheidung, den Leitzins stabil zu halten, werden sich die Mieten voraussichtlich erhöhen. Dies könnte insbesondere dann der Fall sein, wenn der Referenzzinssatz, der den Durchschnittszins der von Banken vergebenen Hypotheken widerspiegelt, steigt.

Das bedeutet es für Sparer

Zusätzlich zu den möglichen Auswirkungen auf Hypotheken und Mieten gibt es auch Auswirkungen für Sparer. Obwohl die Inflation höher ist als die Sparzinsen, was zu einem realen Wertverlust von Ersparnissen führt, haben einige Banken nach der Entscheidung der SNB bereits Zinserhöhungen für Sparkonten angekündigt. Dies könnte den Druck auf Banken verringern, die in jüngster Zeit aufgrund von Zinsgeschäften kritisiert wurden.

Mittelfristige Preisstabilität

Die Notenbank erklärte zudem: "Es ist aus heutiger Sicht nicht auszuschließen, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik nötig werden könnte, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten." Es ist somit nicht ausgeschlossen, dass der Leitzins in der Schweiz auch wieder steigen könnte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte erst vor Kurzem eine erneute Zinsanhebung zur Bekämpfung der Inflation verkündet. Diese ist in der Schweiz im internationalen Vergleich moderat und liegt seit drei Monaten auch wieder im Zielbereich der SNB: Im August betrug sie 1,6 Prozent.

(VOL.AT)

  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • Schweizer Leitzins bleibt gleich: Auswirkungen auf Mieten, Sparen und Wohnen