Dies sind 19 Prozent mehr als im Jahr zuvor – allerdings vor allem wegen des starken Frankens. Umgerechnet betrug das Pro-Kopf-Geldvermögen in der Schweiz 2010 gut 207.000 Euro. Weit abgeschlagen auf Platz zwei der Rangliste landen die USA. Die US-Bürger hatten durchschnittlich knapp 112.000 Euro gespart. In der Rangliste der reichsten Länder folgen Japan, Dänemark und die Niederlande, wie die zweite Ausgabe des Global Wealth Reports des Versicherungskonzerns Allianz zeigt.
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Ausnahmestellung der Schweiz auch mit der starken Kapitaldeckung im Rentensystem zusammenhängt. Die Schweizer Pensionskassen verwalten rund 550 Mrd. Franken ein Drittel der gesamten Schweizer Vermögen von rund 1900 Mrd. Franken. Auch ohne die Vorsorgegelder läge die Schweiz in der Rangliste aber noch weit vor den USA auf dem ersten Platz. Vom Reichtum in der Schweiz profitieren fast alle ein bisschen. Nur ein Zehntel der Bevölkerung hatte 2010 gar kein oder nur ein kleines Vermögen. In Griechenland sind es inzwischen etwa 40 Prozent.
Extrem ungleich verteilt
Was der Allianz-Bericht jedoch nicht sagt: Der Reichtum in der Schweiz ist extrem ungleich verteilt. Gemäß einer Studie der Großbank Credit Suisse besitzt ein Prozent der Bevölkerung mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Noch ungleicher ist der Reichtum nur in Singapur verteilt. Trotzdem ist der Durchschnitts-Schweizer wesentlich reicher als der Durchschnitts-Weltbürger. Diese Schere schließt sich aber zusehends: In Euro wuchs das Pro-Kopf-Vermögen in der Schweiz letztes Jahr um 1,4 Prozent. In Westeuropa lag das durchschnittliche Wachstum bei 3,1 Prozent.