AA

Schweiz im Max Frisch-Fieber

Die Schweiz ist seit Monaten im Max Frisch-Fieber: Am 4. April wurde sein 20. Todestag begangen, am 15. Mai steht sein 100. Geburtstag bevor.
Max Frisch: Über die Motivation des Schreibens

Mit dem Namen von Max Frisch, der maximale Frische suggeriert, wurde und werden auch Lebensmittel beworben.

Max Frisch: Ein Autor zum Essen und Trinken

Bis vor zwei Jahren gab es in Bioläden einen Eistee “max.frisch” zu kaufen. Inzwischen wurde das Produkt umgetauft. Die Firma Eichberg Bio AG tat das nicht ohne Druck: Sowohl das Max Frisch-Archiv in Zürich wie der Suhrkamp-Verlag – damals noch in Frankfurt – gelangten an den Lebensmittelhersteller.

Eichberg habe den Produktnamen zwar vorgängig markenrechtlich überprüfen lassen, aber das Personenrecht nicht berücksichtigt, sagte der damit betraute Mitarbeiter Stefan Jost der Nachrichtenagentur SDA. Der Streit wurde 2008 außergerichtlich beigelegt.

Auf die Idee, “max.frisch” als Getränk anzubieten, sei man gekommen, nachdem 2007 das Freibad Letzigraben, das Max Frisch als Architekt entworfen hatte, wiedereröffnet wurde, sagt Jost. Da hätte man den Tee auch gern verkauft. Damit ist es nun vorbei.

Dafür ist vor einem Monat in Zürich ein Take-Away-Laden aufgegangen, der ebenfalls “Max Frisch” heißt. Der Name habe nichts mit dem Autor gemein, sondern töne einfach “knackig und einprägsam”, sagte dessen Betreiber dem “Züritipp”. Das Max-Frisch-Archiv lässt den Fall ebenfalls überprüfen, wie dessen Leiterin Dr. Margit Unser der SDA am Donnerstag sagte.

“Max Frisch? Sagt mir nix. Aber geiler Name!”

Dass Max Frisch auch für diejenigen Bedeutung hat, die noch nie etwas von dem Autor gehört haben, belegt auch die aktuelle Max- Frisch-Ausstellung im Zürcher Strauhof. Dafür wurden verschiedene Leute befragt. Ein Erzieher namens Michael Wilke gab zu Protokoll:Max Frisch? Sagt mir jetzt eigentlich gar nix – aber geiler Name!” (APA)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Schweiz im Max Frisch-Fieber