AA

Schweigeminute für Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober

Auch in Australien wurde des Überfalls von vor zwei Jahren gedacht
Auch in Australien wurde des Überfalls von vor zwei Jahren gedacht ©APA/AFP
Die israelische Armee hat am zweiten Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel einen Angriff aus dem Gazastreifen gemeldet. Aus dem Norden des Palästinensergebiets sei ein Projektil abgefeuert worden, teilte die Armee am Dienstag mit. In der an der Grenze zum Gazastreifen gelegenen Ortschaft Netiv Haasara sei Luftalarm ausgelöst worden. Israel gedenkt am Dienstag der Opfer des Großangriffs vom 7. Oktober 2023. Angehörige der Opfer legten in der Früh eine Schweigeminute ein.

Dutzende Angehörige versammelten sich am Ort des Nova-Musikfestivals, der mittlerweile eine Gedenkstätte ist, und hielten um 06.29 Uhr (Ortszeit, 05.29 Uhr MESZ) - dem Beginn des Massakers vor zwei Jahren - eine Schweigeminute ab. Kämpfer der radikalislamischen Hamas und mit ihr verbündeter Gruppierungen hatten am 7. Oktober 2023 einen massiven Überraschungsangriff auf Israel gestartet. Tausende Raketen wurden auf israelische Gemeinden abgefeuert, mehr als tausend Kämpfer stürmten in das Land und griffen fast 50 verschiedene Orte an, darunter das Nova-Musikfestival.

Allein beim Nova-Musikfestival wurden 370 Menschen getötet. Nach israelischen Angaben wurden insgesamt mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Mindestens 25 sollen nach Angaben des israelischen Militärs aber bereits tot sein.

Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch gegen die palästinensische Terrororganisation im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 67.100 Menschen getötet. Die humanitäre Lage in dem Palästinensergebiet ist katastrophal. Bei dem Abschuss des Projektils auf Israel am Dienstag waren vorerst keine Opfer zu beklagen.

Gedenken auch im Ausland

Im Ausland wurde ebenfalls an den Hamas-Überfall auf Israel erinnert. Der 7. Oktober 2023 sei als "schwarzer Tag in die Geschichtsbücher des jüdischen Volkes" eingegangen, sagte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz. Seitdem gebe es in Deutschland eine "neue Welle des Antisemitismus". Er rief zur Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft auf. "Gehen Sie heute, gehen Sie morgen und übermorgen auf unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu, wo immer es Ihnen möglich ist. Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu", sagte Merz in einer Videobotschaft. "Zeigen wir alle, dass wir an ihrer Seite stehen. Und dass wir gemeinsam alles dafür tun werden, dass Jüdinnen und Juden hier in Deutschland ohne Angst leben können, dass sie mit Zuversicht leben können", fuhr der Bundeskanzler fort.

Der britische Premierminister Keir Starmer erinnerte an den "Albtraum", den viele seit dem 7. Oktober 2023 erlebt hätten. Der Tag sei der schlimmste Angriff auf das jüdische Volk seit dem Holocaust.

In Wien gedachten Hunderte Menschen am Sonntagabend auf dem Judenplatz in der Wiener Innenstadt der Opfer des Hamas-Überfalls. Vor dem Mahnmal für die österreichischen jüdischen Holocaust-Opfer wurde auch an jene 48 Israelis erinnert, die sich bis heute in Geiselhaft im Gazastreifen befinden. Der Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, betonte bei einem Arbeitsgespräch, zu dem Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) am Montag geladen hatte: "Seit dem 7. Oktober erleben wir eine unfassbare Belastungsprobe durch tägliche antisemitische Übergriffe." Antisemitismus dürfe "in unserer Gesellschaft niemals Platz finden", sagte Meinl-Reisinger.

(APA/AFP)

  • VOL.AT
  • Politik
  • Schweigeminute für Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober