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Schwedischer Weltraumflughafen für Alltouristen

©&copy spaceportsweden.com
Die nordschwedische Stadt Kiruna bekommt den ersten Weltraumflughafen in Europa, der ab dem Jahr 2012 für touristische Ausflüge ins All genutzt werden kann. Jedoch: ein Zweieinhalb-Stunden-Flug wird ca. 150.000 Euro kosten.

Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Weltraumunternehmen Virgin Galactic und dem Spaceport Sweden wurde nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Virgin Galactic, das eigenen Angaben zufolge bereits 100 Tickets für zukünftige Flüge ins All verkauft hat, will im ersten Jahr nach Aufnahme der Flugaktivitäten rund 500 frischgebackenen Astronauten eine Weltraumreise ermöglichen. Die Zielsetzung für die ersten zehn Jahre beträgt 50.000 Weltraumtouristen.

Um Touristen den rund 150.000 Euro teuren Zweieinhalb-Stunden-Flug schmackhaft zu machen, wirbt der schwedische Weltraumflughafen mit Sehenswürdigkeiten, wie den im Winter auftretenden Polarlichtern, dem weltberühmten Eishotel oder der Mitternachtssonne, die Besucher im Sommer in Kiruna erwartet. “Wir haben einfach die hier vorhandenen Ressourcen kombiniert und Virgin Galactic ein Angebot gemacht”, meint Spaceport Sweden-Geschäftsführer Olle Norberg auf die Frage, warum man die Standort-Wahl gewonnen habe.

Für den Standort und die Betreiber ergeben sich laut Norberg keine finanziellen Risiken durch das Unterfangen. “In Kiruna werden schon seit mehr als 40 Jahren Raumfahrt-Missionen wie Raketenstarts mit Satelliten durchgeführt. Wir haben den Flughafen, einen riesigen Hanger sowie modernste Kontrollräume, die für die Shuttle-Starts gebraucht werden. Im Prinzip ist alles vorhanden”, so Norberg. Als einziges Fragezeichen für den geplanten Start im Jahr 2012 dürfte derzeit nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen sein. In Schweden, wie in allen anderen Ländern auch, existiert derzeit kein Gesetz, dass Privatflüge ins All regelt. Norberg zufolge ist es noch unklar, ob es überhaupt ein Gesetz diesbezüglich geben müsse. Die bisherigen Verhandlungen mit dem zuständigen Ministerium seien aber positiv verlaufen, ist Norberg optimistisch.

Virgin Galactic bereitet seit Jahren den Start ins Zeitalter des Weltraumtourismus vor. Angehende Alltouristen, die sich laut Unternehmen selbstverständlich auch Astronauten nennen dürfen, können sich bereits jetzt ein Ticket sichern. Im Gegensatz zu professionellen Astronauten beträgt die Ausbildung für den privaten Kurzausflug nur drei Tage. Als Richtwert für die Entfernung von der Erde, die bei den Flügen erreicht werden, gibt Virgin Galactic jedenfalls über 120 Kilometer an. Die Phase der Schwerelosigkeit beträgt zwischen 15 und 20 Minuten. Um die Umwelt möglichst wenig zu belasten, setzt das Unternehmen auf ein Shuttle mit speziell entwickeltem Hybridantrieb, der den CO2-Ausstoß minimieren soll.

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