“Die Zukunft gehört Mando Diao”, schrie Frontman Björn Dixgard beim Konzert der schwedischen Band am Donnerstagabend im Wiener Gasometer vor der letzten Zugabe. Selbstbewusstsein steht Mando Diao zu, schließlich hat man mit “Give Me Fire” (Universal) gerade ein beachtetes Album abgeliefert, mit “Dance With Somebody” einen Hit in die Charts katapultiert und eine ziemlich ausverkaufte Tournee im Laufen. “Uns ist ein 90 Minuten langes, knackiges Konzerte am liebsten”, hatte die Gruppe im Interview mit der APA betont. Genau ein solches gaben sie in der ausverkauften Halle.
“Sheepdog” eröffnete die energiegeladene Darbietung der Rockgruppe, die gerne und gekonnt mit Pop-Elementen der Vergangenheit kokettiert und manchmal englischer als so manche britische Band klingt. Mando Diao ist ein Gesamtkonzept, bei der auch das stylische Bühnenbild und das Outfit (diesmal durchwegs schwarze Kleidung) bedeutende Rollen spielen. Angesichts der riesen Auswahl an T-Shirts für Frauen am Verkaufsstand der Formation und der zahlenmäßig den Männern weit überlegenen Mädchen im Publikum, könnte man fast von einer Boygroup sprechen. Aber die Mitglieder von Mando Diao sind zu gute Musiker, um sie als reines Teenie-Phänomen abzutun.
Mit zwei Background-Stimmen und einem Bläser haben sich die Schweden verstärkt, was den Songs live noch mehr Dichte gibt. Auf “Give Me Fire” zeigten Mando Diao wie abwechslungsreich und dennoch einheitlich eine Platte 2009 klingen kann. Und, dass sich ein äußerst simpler Dance-Song, der es sogar ins Breitenradio schafft, zwischen Blues, Rock ‘n’ Roll und Balladen platzieren lässt. Auf der Bühne funktionierte das genauso gut. Es wurde gefetzt (“Good Morning Herr Horst”), die große Melodie ausgepackt (“Never Seen The Day Of Light“), intim auf akustischen Gitarren geklimpert (“Ochrasy“) und die Atmosphäre einer verrauchten Jazz-Bar (“High Heels“) heraufbeschworen (trotz Tschick-Verbots).
Das System Mando Diao funktioniert nicht zuletzt deshalb so gut, weil mit Björn Dixgard und Gustaf Noren zwei gleichwertige Sänger und Gitarristen für Farbe im Sound sorgen. Ankreiden kann man dem Quintett höchstens fehlende Spontanität, jeder Ton und jeder Schritt erscheinen bis ins letzte Detail geplant. Der ausgelassenen Stimmung konnte das keinen Abbruch tun. Fünf neue Lieder gab es zu hören, es hätten durchaus mehr sein können.
Aber Mando Diao kommen ja zum Frequency Festival (20. bis 22. August in St. Pölten) wieder…
Als Support haben The View ihren Ruf als hoffnungsvoller Newcomer untermauert. Die schottischen Indie-Rocker mit deutlichen Wurzeln im Punk und Vorliebe für kräftige Gitarrensoli stellten ihr zweites Album “Which Bitch?” (Sony BMG) vor und hinterließen einen guten Eindruck. Punkten konnten die jungen Herren aus Dundee mit komplexen, trotzdem nicht undurchsichtigen Songs und einer temperamentvollen Performance.
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