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Schweden Teambewerb-Sieger, Pleite für ÖSV-Team

Parallelbewerb in Innsbruck
Parallelbewerb in Innsbruck
Nicht vom Glück verfolgt war das österreichische Team im ersten nacholympischen Alpin-Rennen. Im Teambewerb am Innsbrucker Patscherkofel, bei dem vor 3.500 Zusehern zehn Nationen antraten, schied das ersatzgeschwächte ÖSV-Team am Dienstag bereits in seiner ersten Runde aus. Der Sieg ging im skandinavischen Duell knapp an Schweden vor Norwegen. Die Schweiz sicherte sich Platz drei.


Es war alles angerichtet für ein großes Skifest am “historischen” Patscherkofel, wo Egon Zimmermann 1964 und Franz Klammer 1976 zu olympischem Abfahrtsgold gerast waren. Und wo das ÖSV-Herren-Team im Dezember 1998 den legendären Neunfach-Sieg im Super-G gefeiert hatte. Doch zwei Tage nach Olympia-Ende waren viele Spitzenfahrer fern geblieben oder erkrankt. Einige Pannen bei der Zeitnehmung und der Auswertung sorgten bei diesem wie immer sehr spannenden Bewerb bei Fans und Fahrern aber wieder einmal für zeitweise Verwirrung und Fragezeichen.

Die Gastgeber waren schon im Vorfeld schwer erwischt worden, denn ein Grippevirus streckte den Großteil der infrage kommenden rot-weiß-roten Teilnehmer nieder. Michaela Kirchgasser erwischte es mit einer Lungenentzündung am schlimmsten. Aber auch Bernadette Schild, Marcel Hirscher und Mario Matt mussten absagen. Selbst ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel konnte das Rennen auf “seinem Berg” nur vom Bett aus verfolgen.

Als Nummer eins gesetzt und mit Freilos ins Viertelfinale aufgestiegen, kam für Österreich, das im Vorjahr bei der Heim-WM in Schladming Teamgold geholt hatte, prompt bereits beim ersten Auftritt des Abends das Aus. Eva-Maria Brem und Carmen Thalmann verloren ihre Läufe gegen die norwegischen Löseth-Schwestern Mona und Nina. Manuel Feller setzte sich zwar gegen Truls Johansen durch, Philipp Schörghofer musste zum Schluss gegen Sebastian-Foss Solevaag aber volles Risiko gehen und schied aus. Norwegen gewann das Duell 3:1, Österreich belegte nur Platz fünf.

“Schade, wir sind sicher enttäuscht”, bekannte Schörghofer, der nach einem Innenskifehler scheiterte. “Aber ich musste sehr viel Risiko nehmen, und da geschieht so ein Ausfall eben sehr schnell.” Schörghofer war trotz der Pannen wie seine Teamkollegen vom Bewerb und der Stimmung aber begeistert: “Das war schon sehr cool.” Manuel Fellner nahm seinen Teamkollegen in Schutz: “Er musste riskieren, leider ist es nicht aufgegangen. Wenn wir unsere Topleistungen abrufen könnten, hätten wir jeden Gegner geschlagen.”

Der spätere Finalist Norwegen hatte schon im Achtelfinale gegen Slowenien (3:1-Sieg) antreten müssen. “Das war sicherlich kein Nachteil, dass sie schon einen Lauf in den Beinen gehabt haben”, meinte Thalmann, und Brem bedauerte zwar den Ausfall, gestand aber trotzdem: “Es hat unheimlich Spaß gemacht. Mit dem Team zu starten ist etwas Besonderes. Auch macht es Spaß, wenn man zu zweit auf der Piste unterwegs ist.”

ÖSV-Sportdirektor Hans Pum verteidigte die Aufstellung des ÖSV: “Es hätte keinen Sinn gehabt nachzunominieren, wenn die Fahrer alle krank sind oder schon auf dem Weg nach Norwegen. Wir wissen schon, was wir unseren Fans schuldig seind. Und wollten hier auch gewinnen.” Etliche der zehn Nationen verzichteten auf ihre Topläufer, nur der spätere Sieger Schweden ging mit einem “namhaften” Team an den Start (Maria Pietilä-Holmer, Anna Swenn-Larsson, Mattias Hargin und Markus Larsson).

Der Teambewerb am Patscherkofel, der auch in Erinnerung an 50 Jahre Olympische Spiele in Innsbruck ausgetragen wurde, könnte jedoch ein einmaliges Event gewesen sein. Angedacht ist, mit diesem Event nach Wien zu gehen und den Teambewerb im Park von Schloss Schönbrunn auszutragen. “Es hat erste Gespräche gegeben”, bestätigte ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner im APA-Gespräch. “Aber bis dorthin ist es noch ein weiter Weg. Da stehen noch viele Fragezeichen.” Jedenfalls ist Leistner von dem Modus Teambewerb begeistert: “Das ist wirklich ein ganz, ganz tolles Format.”

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