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Schweden: Machtwechsel nach Wahl

Der schwedische Ministerpräsident Persson hat am Sonntagabend die Wahlniederlage seiner Sozialdemokraten eingestanden und seinen Rücktritt als Regierungs- und Parteichef erklärt.

Kurz zuvor hatte sich sein Herausforderer, der konservative Spitzenkandidat der bürgerlichen „Allianz“, Fredrik Reinfeldt, zum Wahlsieger erklärt. Damit steht der Machtwechsel nach einer spannenden und knappen Wahl fest.

Persson dankte seinen Anhängern und versprach ein sozialdemokratisches Comeback für die Zukunft. „Dazu werde aber nicht mehr ich euch führen“, sagte der scheidende Ministerpräsident. Persson will bei einem Parteitag im kommenden März den Posten des Parteichefs an seinen künftigen Nachfolger abgeben.

Es ist erst das dritte Mal seit 1932, dass die Sozialdemokraten einer bürgerlichen Regierung Platz machen müssen. Zuletzt regierte eine bürgerliche Koalition von 1991 bis 1994.

Die aus vier bürgerlichen Parteien bestehende Allianz kam in der jüngsten, schon ziemlich sicheren Hochrechnung auf 48 Prozent. Der Linksblock aus Sozialdemokraten, Grünen und Linkspartei erzielte demnach 46,3 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokraten dürften damit 14 ihrer bisherigen 144 Mandate verlieren und damit das schlechtesten Resultat ihrer Geschichte einfahren.

Die Konservativen erzielten einen Erdrutschsieg und können ihre bisher 55 Mandate auf 96 Mandate fast verdoppeln. Die Zentrumspartei wird künftig vermutlich 29 statt bisher 22 Mandate stellen. Trotz Verlusten der beiden anderen Partner kommt die Allianz damit insgesamt auf 177 oder 178 Mandate. Im Schwedischen Reichstag gibt es 349 Sitze.

Die Wahlbeteiligung war mit 80,4 Prozent etwas höher als vor vier Jahren. Wie erwartet dürfte keine der Kleinparteien den Einzug in den Reichstag geschafft haben.

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